Freund springt in die ewige Top Zehn – und verliert Gesamtführung

Nischni Tagil · Skisprung-Weltmeister Severin Freund ist in Nischni Tagil 24 Stunden nach seinem 20. Weltcup-Sieg nur auf Platz zwölf gelandet. Dadurch hat er das Gelbe Trikot des Weltcup-Spitzenreiters an Peter Prevc verloren.

Nach dem Sprung in die Top Zehn der ewigen Weltcup-Hitliste produzierte Severin Freund einen seltenen Flop. Mit einem zwölften Platz im russischen Nischni Tagil verlor der Skisprung-Weltmeister gestern das Gelbe Trikot des Gesamtführenden an Peter Prevc . 24 Stunden zuvor hatte Freund den 20. Weltcup-Sieg seiner Karriere gefeiert. Prevc bejubelte gestern mit 131,5 und 139,5 Metern seinen siebten Weltcup-Erfolg. Der Slowene distanzierte Michael Hayböck aus Österreich und den Norweger Johann Andre Forfang. Bester Deutscher war Andreas Wellinger als Zehnter.

Der Dämpfer für Freund kam wie aus dem Nichts. Der Weltmeister sprang nur 124 und 131,5 Meter weit. "Er hat etwas hektisch agiert und ist nicht auf die Höhe gekommen, die er braucht", analysierte Bundestrainer Werner Schuster. Freund sagte: "Es war trotzdem ein gutes Wochenende." Das lag an seinem Erfolg am Vortag, durch den der 27-Jährige den Sprung in die Top Zehn der ewigen Bestenliste schaffte. "Es ist extrem cool, dass es jetzt schon 20 Siege sind. Davon habe ich vor ein paar Jahren nicht einmal geträumt", sagte Freund nach seinem zweiten Saisonerfolg mit Sprüngen auf 132 und 134 Meter. Trotz des Patzers gestern ist er so gut wie nie in eine Saison gestartet.

Frühform schürt Hoffnungen

Dank seiner starken Frühform lässt Freund Fans schon vom ersten deutschen Triumph bei der Vierschanzentournee seit Sven Hannawald vor 14 Jahren träumen. Am kommenden Wochenende ist die Tournee-Generalprobe in Engelberg. Dann sind auch die anderen deutschen Skispringer gefordert, nachdem ein Trio gestern ohne Weltcup-Punkte blieb. Andreas Wank, Marinus Kraus und Richard Freitag verpassten in Nischni Tagil das Finale der besten 30. "Richard konnte nichts dafür. Er hatte als Einziger schlechte Verhältnisse", erklärte Schuster: "Die anderen sind schlecht gesprungen und haben Nachholbedarf."

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