Wo laufen sie denn hin?

Saarlouis. "Diese Mannschaft macht es sich offenbar selbst sehr gerne schwer", sagte René Spandauw, Trainer der Saarlouis Royals. Der Grund: Nach dem Heimsieg am Freitag gegen den BC Wolfenbüttel (71:60) hätten die Basketballerinnen gestern auswärts den Einzug ins Halbfinale der Playoffs vorzeitig perfekt machen können

 Eine gegen alle: Tyresa Smith (Mitte) von den Saarlouis Royals setzt hier - umringt von den Spielerinnen des BC Wolfenbüttel - zum Sprungwurf an. Foto: Ruppenthal

Eine gegen alle: Tyresa Smith (Mitte) von den Saarlouis Royals setzt hier - umringt von den Spielerinnen des BC Wolfenbüttel - zum Sprungwurf an. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. "Diese Mannschaft macht es sich offenbar selbst sehr gerne schwer", sagte René Spandauw, Trainer der Saarlouis Royals. Der Grund: Nach dem Heimsieg am Freitag gegen den BC Wolfenbüttel (71:60) hätten die Basketballerinnen gestern auswärts den Einzug ins Halbfinale der Playoffs vorzeitig perfekt machen können. Doch in der zweiten Viertelfinalbegegnung vergeigten die Saarlouiserinnen in den letzten Minuten den Sieg.Drei Minuten vor Spielende hatten sich die Royals noch auf 51:52 herangekämpft. "Wir wollten dann eigentlich zwei Würfe von Stina Barnert bringen, denn sie hat im letzten Viertel stark gespielt", erklärte Spandauw, "aber andere Spielerinnen wissen anscheinend in ihrem 34. Pflichtspiel der Saison immer noch nicht, wie sie laufen sollen. Statt zwei Pässe zu Stina kommen zwei Ballverluste" - die Wolfenbüttel in eigener Halle ausnutzte. Mit 53:58 (21:35) verloren die Royals letztlich das Spiel und müssen am kommenden Freitag (20 Uhr) zuhause erneut gegen die Wildcats antreten.

Enttäuschung beim Trainer auf der einen Seite, Erkenntnis auf der anderen. Enttäuschung darüber, dass sich seine Spielerinnen erneut nicht über 40 Minuten konzentriert präsentiert haben: Die erste Halbzeit war mit 19 Ballverlusten und einer löchrigen Verteidigung alles andere als gelungen. Zu allem Übel kassierte Stina Barnert bereits im ersten Viertel ihr drittes Foul. "Wir brauchten sie später noch, deswegen habe ich sie erst mal aus dem Spiel geholt", erklärte Spandauw. Für sie kam überraschend zum ersten Mal nach ihrer Fußverletzung Lina Schiffer. "Sie hat ein paar Trainings bereits mitgemacht. Und heute hat sie mich positiv überrascht", freute sich Spandauw, "sie hat Verantwortung übernommen." Doch allzu lange konnte sie noch nicht spielen. "Und sonst hat heute keiner ein gutes Spiel gemacht", gestand der Trainer. In der 22. Minute lagen die Royals mit 21:39 weit zurück.

Dann aber die Erkenntnis: "Mit 18 Punkten Rückstand hätten manche schon ihre Taschen gepackt. Aber wir sind zurückgekommen. Das hat gezeigt, dass wir kämpfen können", lobte Spandauw, "es wäre schön, wenn wir noch gewonnen hätten. Wir wären etwas ausgeruhter in die nächste Runde gestartet. So haben wir uns den Vorteil gegenüber den anderen Mannschaften genommen." Denn auch die anderen Favoriten haben beim zweiten Viertelfinale gepatzt (siehe Infokasten "Auf einen Blick").

Bleibt nur zu hoffen, dass Saarlouis sich am Freitag nicht erneut das Leben schwer macht - und Wolfenbüttel in den Playoffs nicht zum Stolperstein wird. Denn am Freitag geht es um Alles oder Nichts.

Auf einen Blick

In keinem der vier Viertelfinal-Duelle in den Playoffs der Damen Basketball Bundesliga hat es gestern eine Entscheidung gegeben. Der BC Marburg, Spitzenreiter nach der regulären Runde, verlor beim SV Halle mit 59:60 (29:30). Der TSV Wasserburg patzte bei den New Baskets Oberhausen mit 65:79 (37:40). Heli Donau-Ries unterlag dem USC Freiburg mit 67:83 (28:43). Damit steht es überall 1:1 nach Siegen, und es kommt in allen vier Viertelfinals am kommenden Freitagabend zu den entscheidenden dritten Spielen um den Einzug ins Halbfinale. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort