Visa-Probleme sind vergessen
Saarlouis. Sie war deprimiert, geknickt. "Was für ein Trainer will schon eine Spielerin, die über ein Jahr nicht mehr Basketball gespielt hat?", fragt sich Kristi Dini. Eigentlich wollte sie nach ihrem College-Abschluss 2009 zum italienischen Erstligisten Umana Reyer Venezia wechseln. Doch Probleme mit dem Visum durchkreuzten ihren Plan. "Ich war auf der Warteliste
Saarlouis. Sie war deprimiert, geknickt. "Was für ein Trainer will schon eine Spielerin, die über ein Jahr nicht mehr Basketball gespielt hat?", fragt sich Kristi Dini. Eigentlich wollte sie nach ihrem College-Abschluss 2009 zum italienischen Erstligisten Umana Reyer Venezia wechseln. Doch Probleme mit dem Visum durchkreuzten ihren Plan. "Ich war auf der Warteliste. Für diese Saison hat mir der Verein noch mal einen Vertrag angeboten. Aber es gab wieder die gleichen Probleme", erklärt die US-Amerikanerin, die Verwandte in Italien hat. Also verbrachte Dini eineinhalb Jahre ohne Vereinstraining in den USA. "Ich habe schon gedacht, ich würde nie mehr in Europa spielen", erinnert sie sich.Doch dann tauchten die Saarlouis Royals auf. Denn Dini wandte sich gerade noch rechtzeitig an den Agenten, der auch Shanara Hollinquest nach Saarlouis vermittelte. Am Ende der Wechselfrist, in der letzten Januarwoche, packte die 23-Jährige in New York schnell ihre Koffer. "Ich war am Anfang noch nervös. Ich hatte Angst und habe mich unwohl gefühlt", erklärt die Basketballerin, "aber als ich dann die Mädels kennen gelernt habe, war alles in Ordnung."
Mit Tyresa Smith und Petra Manakova wohnt Dini jetzt in Saarlouis. "Ich bin zwar schon einige Male durch die Stadt gegangen, aber so richtig kenne ich mich noch nicht aus", sagt die fröhliche Amerikanerin und lacht, "nur die grundlegenden Wege". Wie den zur Trainingshalle. Denn Dini ist ehrgeizig. Sie trainiert hart, um zu ihrer alten Leistung zurückzufinden.
"2009 war ich in meiner bisher besten Verfassung. Ich habe jeden Tag Basketball gespielt", sagt Dini. Aufgrund des Trainingsrückstands läuft sie dieser Form auch heute noch hinterher. "Aber es wird mit jedem Tag besser", freut sie sich.
An diesem Sonntag (15 Uhr, Stadtgartenhalle) wird Dini ihren dritten Einsatz für die Royals erhalten - gegen den Tabellenführer BC Marburg. Das Spiel in Deutschland ist anders als College-Basketball in den USA. "Viel schneller. Und die Drei-Punkte-Linie ist hier weiter draußen", sagt Kristi Dini, "aber für die Fans ist es fantastisch. Ich erzähle meinen Freunden immer, dass sie die deutschen Spiele lieben werden." Ihre Familie wird sie im nächsten Monat besuchen kommen. Kristi kann es kaum erwarten: "Es war nicht leicht zu gehen. Aber es sind hier ja nur ein paar Monate".
Denn Dini hat nur einen Vertrag bis zum Saisonende. Was sie im Anschluss machen will, weiß sie nicht. "Hier in Saarlouis weiterzuspielen, wäre eine Möglichkeit", sagt Dini, "aber das hängt vom Rest der Saison und vom Trainer ab". Zumindest nicht vom Visum, denn Einreiseprobleme gab es in Deutschland nicht.
Bundesliga Damen
19. Spieltag:
Chemnitz - USC Freiburg Sa, 17.00 Uhr
Herner TC - Rhein-Main Baskets Sa, 18.00 Uhr
SV Halle - TSV Wasserburg Sa, 19.00 Uhr
TV Saarlouis - BC Marburg So, 15.00 Uhr
BBV Leipzig - NB Oberhausen So, 16.00 Uhr
Heli Donau-Ries - Wolfenbüttel So, 16.00 Uhr
1 . BC Marburg 18 1324 : 1100 34
2 . TSV Wasserburg 18 1325 : 1233 33
3 . TV Saarlouis 18 1384 : 1251 32
4 . Heli Donau-Ries 18 1263 : 1141 30
5 . USC Freiburg 18 1329 : 1256 27
6 . BC Wolfenbüttel 18 1411 : 1416 27
7 . SV Halle 18 1267 : 1305 26
8 . NB Oberhausen 18 1325 : 1350 24
9 . BBV Leipzig 18 1182 : 1358 24
10 . Rhein-Main Baskets 18 1266 : 1412 23
11 . ChemCats Chemnitz 18 1224 : 1309 22
12 . Herner TC 18 1162 : 1331 22
