Saarlouis. Der größte Schock kam nach dem Halbfinal-Aus: "Als ich der Mannschaft gesagt habe, dass wir jetzt noch um Platz drei spielen, sind Kristi Dini, Shanara Hollinquest und Tyresa Smith von der Bank runtergefallen", erzählt René Spandauw, Trainer der Saarlouis Royals. Die Deutsche Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) sei die einzige Liga, die ein Spiel um Platz drei austrägt. "Für Amerikaner ist man entweder Erster oder Letzter. So ein Spiel um Bronze ist . . . naja", ringt Spandauw selbst nach einer positiven Wertigkeit des letzten Royals-Auftritts in dieser Saison. Nach den beiden Halbfinal-Niederlagen gegen den TSV Wasserburg (75:88 und 70:88) trifft noch amtierende Meister heute um 20.30 Uhr zu Hause auf den BC Marburg, am Sonntag um 16 Uhr findet auswärts das Rückspiel um Platz drei statt."Wir haben wieder mit sehr viel Spaß und Engagement trainiert. Natürlich versuchen wir, jetzt noch zu gewinnen", sagt Spandauw. Vor allem, da es für Isabelle Comteße (Karriere-Ende) und Stina Barnert (Wechsel zu Palacio de Congresos de Ibiza) Abschiedsspiele sein werden.

Dass es für die beiden langjährigen Royals-Spielerinnen ein positiver Abschied wird, will der BC Marburg natürlich verhindern. "Wenn ich in Marburgs Position wäre, wäre mein erster Gedanke: Ich schicke die Bronzemedaille nach Saarlouis", sagt Spandauw. Denn Marburg lag während der regulären Runde ständig auf Rang eins, schied dann aber überraschend im Halbfinale gegen den USC Freiburg (62:65 und 89:68) aus. Doch anders als in Saarlouis ist beim BC danach niemand von der Bank gefallen. "Platz drei wäre für meine Mannschaft in Ordnung", sagt Trainerin Aleks Kojic. Marburg will die Bronzemedaille also keineswegs an Saarlouis abgeben. cjo