Umfassendes Konzept auf dem Weg zur Spitze

Menschen, die solch ein Risiko eingehen, brauchen unsere Unterstützung." Der saarländische Innen- und Sportminister Klaus Meiser (Foto: Becker & Bredel) meint damit Spitzensportler, die auf ihr Umfeld angewiesen sind, um mögliche wirtschaftliche oder gesundheitliche Folgen des Sports abfangen zu können

Menschen, die solch ein Risiko eingehen, brauchen unsere Unterstützung." Der saarländische Innen- und Sportminister Klaus Meiser (Foto: Becker & Bredel) meint damit Spitzensportler, die auf ihr Umfeld angewiesen sind, um mögliche wirtschaftliche oder gesundheitliche Folgen des Sports abfangen zu können. Beim dritten Sportforum Saar am vergangenen Freitagabend im Gemeinschaftsraum der Sparkasse Merzig-Wadern erläuterte Meiser, was das Land für die Spitzensportförderung tut.

Der Weg zum angepeilten Olympiasieg sei lang, und Sportler müssten hier von Anfang an begleitet werden. Maßnahmen zur Förderung sollten daher bereits in der Breite, im Kinder- und Jugendbereich, ansetzen. Aktionen wie "Wir im Verein mit dir" oder das Sportabzeichen sollen Kinder animieren, sportlich aktiv zu werden und einem saarländischen Sportverein beizutreten. "Kinder erfahren auf diese Weise Bindung", erklärte Meiser.

"Wir im Verein mit dir" sowie der Landessportverband für das Saarland (LSVS) werden nächstes Jahr eng mit dem Landesinstitut für präventives Handeln in Deutschland zusammenarbeiten. Dieses Institut wird am 1. Januar 2009 gegründet und befasst sich mit jeglicher Art von Prävention. "Wir müssen den Kids einen Halt geben und den Weg zeigen. Dies erreichen wir über den Sport", sagte Meiser über das neue Projekt. "Sport ist faszinierend und sympathisch, Sport ist Freizeit, die Werte vermittelt."

Um die möglichst reibungslose Arbeit in den Kommunen, also direkt vor Ort, zu gewährleisten, stellte Meiser die Förderung des Ehrenamts in den Vordergrund seiner Rede. Gut ausgebildete Trainer seien die Grundlage eines jeden Erfolges. Die "Traineroffensive Saarland 1000 Plus", eine Gemeinschaftsaktion von Sportministerium und LSVS, ermögliche eine Teilnahme an einer fachspezifischen Fortbildung, für die Interessierte die Kosten nicht selbst tragen müssen. Und gerade diese Qualifizierung sorge dafür, dass Talente heranwachsen und entsprechend gefördert werden.

Diejenigen, die den Sprung aus der Masse in den Spitzenbereich dann tatsächlich schaffen, bedürften einer besonderen Betreuung, sagte Meiser. Eben weil diese Athleten Vorbilder für die Jugend sind, die so ein Ziel vor Augen hat. "Breiten- und Spitzensport bedingen sich gegenseitig", sagte Meiser und unterstrich somit die gleichwertige Bedeutung für unsere Gesellschaft.

Hochleistungs-Athleten gingen jedoch ein höheres Risiko ein - körperlich sowie wirtschaftlich. Da die meisten Sportler (außerhalb des Fußballs) nicht von Preisgeldern leben können, sei es wichtig, parallel zum zeitaufwändigen Training eine Berufsausbildung zu absolvieren. Auch hier beginnt der Weg zur gesicherten Zukunft bereits in der Jugend: Eliteschulen des Sports, wie das Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken, geben Talenten die Chance, ihren Sport auszuüben, ohne dass die Schulbildung darunter leidet. Das speziell auf den Sport ausgerichtete Konzept ermöglicht eine optimale sportliche und schulische Betreuung. Die Kooperation der Schule mit dem Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland bietet beste Trainingsmöglichkeiten und gestaltet das Saarland als "Sportland", wie Meiser sagte, attraktiv.

Nach dem Abitur erleichtert die Landesregierung den Sportlern den Einstieg in den Beruf, indem sie Ausbildungsplätze speziell für Kaderathleten einrichtet. Die Polizei des Landes etwa ermöglicht es leistungsorientierten Sportlern, die Ausbildung um bis zu zwei Jahre zu verlängern, und nimmt Rücksicht auf sportliche Aktivitäten. Die Athleten absolvieren die gleiche Ausbildung wie andere Bewerber und können nebenher ihren Sport ausüben. "Diese Art der Ausbildung ist auch für die öffentliche Verwaltung angedacht, wir möchten Athleten eine sichere Zukunft bieten", sagte Meiser.

 Das dritte Sportforum Saar - organisiert vom Landkreis Merzig-Wadern, dem Landessportverband und dem Sparkassen- und Giroverband Saar - lockte zahlreiche Besucher an. Foto: Ruppenthal

Das dritte Sportforum Saar - organisiert vom Landkreis Merzig-Wadern, dem Landessportverband und dem Sparkassen- und Giroverband Saar - lockte zahlreiche Besucher an. Foto: Ruppenthal

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