Tischtennis: Wirbel um Solja wegen WM-Absage

Saarbrücken. Die Absage für die Mannschafts-WM in Moskau (23. bis 30. Mai) ist bei Tischtennis-Spielerin Petrissa Solja (Foto: dpa) auf Unverständnis gestoßen. Der Deutsche Tischtennisbund (DTTB) hatte am Montag beschlossen, die 16-Jährige wegen einer Entzündung im rechten Fuß nicht mitzunehmen, obwohl sie zuvor nominiert worden war

Saarbrücken. Die Absage für die Mannschafts-WM in Moskau (23. bis 30. Mai) ist bei Tischtennis-Spielerin Petrissa Solja (Foto: dpa) auf Unverständnis gestoßen. Der Deutsche Tischtennisbund (DTTB) hatte am Montag beschlossen, die 16-Jährige wegen einer Entzündung im rechten Fuß nicht mitzunehmen, obwohl sie zuvor nominiert worden war. Diese Verletzung sei schon länger bekannt, Solja habe deswegen in den vergangenen Monaten immer wieder Pausen einlegen müssen. Ein Einsatz in Moskau sei laut Damen-Bundestrainer Jörg Bitzigeio nun "im Hinblick auf die Gesundheit der jungen Sportlerin und auch dem Team gegenüber" nicht zu verantworten.

Dem widerspricht die Bundesliga-Spielerin des TTSV Fraulautern energisch. "Ich kann spielen, habe auch in den vergangenen Tagen trainiert. Ich verstehe die Absage nicht." Ihre Fußverletzung behindere sie kaum. "Das ist eine Überlastung, die manchmal auftritt. Mit einem oder zwei Tagen Pause läuft dann wieder alles normal." Vor den letzten Turnieren - den deutschen Meisterschaften der Damen in Trier, den German Youth Open in Seligenstadt sowie den deutschen Jugendmeisterschaften in Blaustein - sei das genau so gewesen. Bei den Damen wurde Solja Zweite, die beiden anderen Turniere gewann sie souverän in mehreren Konkurrenzen, absolvierte dabei beispielsweise in Blaustein über 20 Spiele in drei Tagen.

"In Moskau wäre die Belastung gering. Ich käme ja, wenn überhaupt, nur selten zum Einsatz. Ich verstehe nicht, warum ich jetzt plötzlich geschützt werden soll und vorher nicht", fragt sich Solja und sieht Zusammenhänge mit dem Streit, der zwischen dem DTTB und der Familie Solja schwelt. Beide Seiten sind sich seit längerem nicht über Trainingsorte und -methoden einig. "Ich glaube, dass dies die Retourkutsche dafür ist, dass ich den Vorbereitungslehrgang in China abgesagt habe", sagt Solja. Nach dem letzten Lehrgang dort musste Solja nach eigenen Angaben im Krankenhaus behandelt werden. Zudem sei eine Rückkehr aus China eine Woche vor der WM wegen der körperlichen Strapazen keine gute Vorbereitung.

Bitzigeio will sich im Vorfeld der WM über das Thema am liebsten gar nicht mehr äußern, sondern "nur noch Anfragen bezüglich der startenden Damen" beantworten. Für Petrissa Solja dagegen bleibt zunächst der Frust über eine verpasste WM-Chance - und Fragen über ihre Zukunft in einem Verband, zu dem sie offensichtlich nicht das beste Verhältnis hat.

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