Stuttgarts Millionenspiele

Timisoara. Madrid und Manchester locken schon, doch auf dem Weg zur Millionen-Bühne Champions League muss der VfB Stuttgart zuerst den Fußball-Unbekannten FC Timisoara beiseite räumen. "Wir wollen mit aller Macht da rein

Timisoara. Madrid und Manchester locken schon, doch auf dem Weg zur Millionen-Bühne Champions League muss der VfB Stuttgart zuerst den Fußball-Unbekannten FC Timisoara beiseite räumen. "Wir wollen mit aller Macht da rein. Jetzt können wir uns für die grandiose Aufholjagd der vergangenen Saison belohnen", sagte Stuttgarts Trainer Markus Babbel vor der heutigen Playoff-Partie beim rumänischen Vizemeister (20.45 Uhr, live bei Sat.1).

Rund zehn Millionen Euro wären den Schwaben bei einem Einzug in die Königsklasse garantiert, weitere Einnahmen würden folgen. Die möglichen Erlöse aus dem Uefa-Cup-Nachfolger Europa League, mit dem sich die Stuttgarter bei einem Aus gegen Timisoara begnügen müssten, sind im Vergleich dazu eher ein Taschengeld. "Das sind die zwei wichtigsten Spiele in dieser Saison", stellte U21-Europameister Sami Khedira daher fest. Und der zuletzt beim 4:2-Heimsieg gegen Freiburg überragende Elson forderte: "Wir müssen in die Champions League."

Das sieht auch Sportvorstand Horst Heldt so. "Natürlich ist das ein lukratives Geschäft. Und das Geld ist natürlich für einen Verein wie den VfB auch wichtig", sagte der 39-Jährige und erinnerte an die Verpflichtungen von Pawel Pogrebnjak (Zenit St. Petersburg) und Alexander Hleb (FC Barcelona) für eben diese Partien auf der ganz großen Fußballbühne. Nach 2003/2004 und 2007/2008 wäre es der dritte Einzug der Stuttgarter in die Champions-League-Gruppenphase.

Doch Trainer Markus Babbel erwartet vom Team aus der 310 000-Einwohner-Stadt im Westen Rumäniens harte Gegenwehr. Schon in der dritten Runde der Qualifikation hatte die Mannschaft von Trainer Ioan Sabau aufhorchen lassen, als sie geradezu sensationell den Uefa-Cup-Sieger Schachtjor Donezk ausschaltete.

Dabei glänzte vor allem Angreifer Gheorghe Bucur, dessen zwei Treffer im Hinspiel am Ende zum Weiterkommen reichten. Neben ihm gehören auch Mittelfeldspieler Dan Alexa und Torwart-Riese Costel Pantilimon zum Kader des rumänischen Nationalteams. Bekannter dürfte aber der Slowake Balasz Borbely sein, der 2006 acht Bundesliga-Spiele für den 1. FC Kaiserslautern bestritt und nun für Timisoara aufläuft. "Vom Papier her ist es leichter, als es auf dem Platz sein wird", meinte Babbel.

Sorgen bereitete dem 36-Jährigen die Serie von Verletzungen in seinem Kader. Kurzfristig mussten Rechtsverteidiger Ricardo Osorio (Schultereckgelenksprengung) und Mittelfeldspieler Jan Simak (Rückenprobleme) auf die Rumänien-Tour verzichten. Noch länger fehlen werden dem Trainer die Profis Martin Lanig (Kreuzbandriss), Christian Träsch (Handbruch), Khalid Boulahrouz (Schulter ausgekugelt) und Roberto Hilbert (Bandscheibenvorfall). dpa

Hintergrund

Der Fernsehsender Sat.1 geht wieder "ran". Mit dem Champions-League-Qualifikationsspiel des VfB Stuttgart feiert der Privatanbieter heute die Rückkehr seiner Fußball-Marke. Der Sender, der zwischen 1992 und 2003 im frei empfangbaren Fernsehen in der Sendung "ran" über die höchste deutsche Spielklasse berichtet hatte, konzentriert sich bei der Neuauflage auf die internationalen Wettbewerbe. Er zeigt insgesamt 45 Spiele der Champions League und der neuen Europa League live. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort