Späte Posse um Orbans Wechsel vom FCK nach Leipzig

Kaiserslautern · Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern erhält vom Liga-Rivalen RB Leipzig einen Seitenhieb. RB-Chef Oliver Mintzlaff kritisiert Amtskollege Stefan Kuntz wegen dessen Aussagen zum Wechsel von FCK-Kapitän Willi Orban.

Der Seitenhieb kommt spät: Der Vorstandschef von Fußball-Zweitligist RB Leipzig, Oliver Mintzlaff, wirft seinem Amtskollegen bei Liga-Konkurrent 1. FC Kaiserslautern , Stefan Kuntz , ein Doppelspiel vor: "Beim Transfer von Willi Orban gibt es anscheinend zwischen interner und externer Kommunikation große Unterschiede. So hat Herr Kuntz gegenüber Willi Verständnis gezeigt. Den eigenen Fans erzählt man scheinbar absichtlich etwas anderes." Der Saarländer hatte den Wechsel des FCK-Kapitäns im Sommer am Geld festgemacht und von einem "Dolchstoß in den Stolz eines FCK-Fans" gesprochen: "Was soll ein Verein einem Spieler sagen, der woanders das Vierfache verdienen kann?"

Mintzlaff widerspricht nun: "Wir gehen unseren Weg mit jungen, talentierten, entwicklungsfähigen Spielern weiter. Wer denkt, dass wir eine exorbitante Gehaltsstruktur haben, liegt falsch. Spieler kommen aus anderen und nicht finanziellen Motiven zu uns." Doch das wirft die Branche den Leipzigern vor: Dass sie Spieler wie Davie Selke von Erstligist Werder Bremen , der acht Millionen Euro Ablöse kostete, mit Geld locken. Kuntz sagte: "Herr Mintzlaff täte gut daran, über Gespräche anderer nur zu berichten, wenn er dabei war. Spekulationen über angebliche Aussagen in zwei Gesprächen, die zudem noch völlig falsch sind, sprechen für den Herrn und werden wieder für viel Sympathie in der Branche gegenüber ihm und seinem Club sorgen."

Der 22 Jahre alte Junioren-Nationalspieler Orban, der seit 1997 für den FCK spielte, hatte eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2016 geltenden Vertrag genutzt. Sein Berater Roger Wittmann sagte: "Herr Kuntz will nur einen Spieler benutzen, um von eigenen Themen abzulenken. Willi hat sich nach dem verpassten Aufstieg von Kaiserslautern für die weitaus bessere Option, für einen besseren Vertrag und für bessere Ambitionen eines Vereins entschieden, der in den nächsten drei bis vier Jahren zu einem Topclub wird. Da von einem Dolchstoß zu sprechen, ist martialisch und Blablabla." Jedenfalls dürfte die Posse in Leipzig vom peinlichen Aus bei Regionalligist Spvgg. Unterhaching im DFB-Pokal ablenken (0:3). Der FCK schied bei Liga-Konkurrent VfL Bochum aus (0:1).

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