Nur 50 Zentimeter bis zum Chaos

Nur selten gibt es in populären Sportarten einschneidende Veränderungen im Regelwerk - meist, weil sich die bestehenden Regeln bewährt haben. Nun hat aber die Fiba, der europäische Basketball-Verband, vor kurzem mehrere Regeländerungen beschlossen. Die einschneidenste davon betrifft den Abstand der Dreipunktelinie zum Korb

Nur selten gibt es in populären Sportarten einschneidende Veränderungen im Regelwerk - meist, weil sich die bestehenden Regeln bewährt haben. Nun hat aber die Fiba, der europäische Basketball-Verband, vor kurzem mehrere Regeländerungen beschlossen. Die einschneidenste davon betrifft den Abstand der Dreipunktelinie zum Korb. Der wird in Anlehnung an die amerikanische Profiliga NBA von 6,25 Meter auf 6,75 Meter erhöht, spätestens zur Saison 2010/2011.Diese 50 Zentimeter bedeuten nicht nur eine Störung der automatisierten Wurfbewegung, sondern sie führt in der bereits laufenden Saison in der Basketball-Bundesliga der Frauen zu Kuriositäten. Denn während der deutsche Verband die relativ finanzstarken Klubs der Männer-Bundesliga leicht dazu verpflichten kann, ab der kommenden Saison auf den neuen Linien zu spielen, seien die Kosten einer Ummarkierung (etwa 30 000 Euro) den meist klammen Klubs in der Damen-Liga DBBL nicht ohne weiteres aufzubürden. So gilt diese Saison als Übergangsphase, in der es den Vereinen freigestellt ist, wo sie ihre Dreierlinie aufkleben. In Standorten, an denen kürzlich der Hallenboden beispielsweise im Rahmen des Konjunkturpaketes erneuert wurde, kleben bereits die neuen Linien, in den meisten Hallen aber noch die alten. "Das ist, als wäre beim Fußball der Elfmeterpunkt in einigen Stadien 14 Meter entfernt", war bei der Saisoneröffnung der DBBL zu hören.Aber es hilft nichts: Auch die Saarlouis Royals müssen sich von Spieltag zu Spieltag informieren, welche Linien in der jeweiligen Halle liegen und sich kurzfristig umstellen. Für den Rest der Saison soll eine Art Lexikon Hilfe bieten, in dem alle Hallen mit den jeweiligen Markierungen aufgelistet sind.Wer darüber meckert oder zumindest den Kopf schüttelt, mag sich damit trösten, dass der Verband dann doch verboten hat, die Linie auf der einen Seite bei 6,25 Meter und auf der anderen bei 6,75 Meter einzuzeichnen.

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