Tausche Ballett gegen Karate

Völklingen. Pirouette, Arabesque, Attitude. Diese Tanzbegriffe würden heute im Kopf von Christina Hoffmann umherschwirren, wenn ihr Ballettverein, in dem sie als Kind trainierte, nicht schon lange geschlossen wäre. So sind es heute komplett andere Begriffe, die die mittlerweile 19-Jährige beschäftigen: Kumite, Randori, Kata. Denn Hoffmann hat ihr Leben dem Karate gewidmet

Völklingen. Pirouette, Arabesque, Attitude. Diese Tanzbegriffe würden heute im Kopf von Christina Hoffmann umherschwirren, wenn ihr Ballettverein, in dem sie als Kind trainierte, nicht schon lange geschlossen wäre. So sind es heute komplett andere Begriffe, die die mittlerweile 19-Jährige beschäftigen: Kumite, Randori, Kata. Denn Hoffmann hat ihr Leben dem Karate gewidmet.

"Als mein Ballettverein aufgehört hatte, wollte ich etwas anderes machen. Und weil es in meinem Ort nur noch einen Karateclub gab, bin ich dahin gegangen", erinnert sich Hoffmann, wie sie vor etwa zehn Jahren beim Heiligenwalder Karateclub gelandet ist. Dem ist sie bis heute treu geblieben. Denn was eigentlich als Notlösung anfing, entwickelte sich mit der Zeit zu ihrem Lebensinhalt. "Ich hatte ein bisschen Talent, so ist das dann in die Gänge gekommen", erzählt Hoffmann. Und irgendwie ging alles ganz schnell: 2007 gewann Christina Hoffmann die deutsche Meisterschaft und im vergangenen Jahr die Belgien Open. Seit nunmehr zwei Jahren ist sie im deutschen Nationalkader. Zudem tritt sie am kommenden Samstag mit Jennifer Schmitt und Anna Wirbel für das Saarland bei der deutschen Meisterschaft der Länder in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle an.

Die Damenmannschaft rechnet sich durchaus Chancen aus, ganz vorne dabei zu sein. Ihr Debüt im Team gaben die drei Karateka bei der deutschen Meisterschaft im März in Erfurt, bei der sie Platz fünf erkämpften. Mindestens dafür soll es auch bei der DM der Länder in Völklingen reichen.

Eine neue Erfahrung wird es für Christina Hoffmann auf jeden Fall. Eine weitere in einer langen Liste. "Karate", sagt die 19-Jährige, "macht in meinem Leben ziemlich viel aus. Viel freie Zeit bleibt kaum." Und selbst diese nutzt Hoffmann - wie sollte es auch anders sein -, um besser zu werden. Sie geht ins Fitnessstudio oder trainiert mit der Sportfördergruppe der saarländischen Polizei.

Ihre Ziele, insbesondere in naher Zukunft, hat sie bereits abgesteckt. Ihren Titel bei den Belgien Open will sie verteidigen. "Außerdem will ich im Bundeskader bleiben", sagt Hoffmann selbstbewusst, "gerade auf nationaler Ebene will ich weit nach vorne kommen." Weit nach vorne kommen - und das nicht als Balletttänzerin, wie sie es als Kind einmal unbedingt wollte, sondern als erfolgreiche Karatekämpferin.

Auf einen Blick

Bei der deutschen Meisterschaft der Länder im Karate am Samstag in Völklingen (Hermann-Neuberger-Halle) ist das Saarland im Kumite durch eine Herrenmannschaft und erstmals seit langem auch wieder durch eine Damenmannschaft vertreten. Die Karateka kämpfen nicht nur um den Titel, sondern auch um die Chance, sich neben neun weiteren Teams für die EM der Regionen zu qualifizieren. Die Wettkämpfe beginnen um 9 Uhr, die Finals sind ab 17.30 Uhr. cjo

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