"Waschi" darf zu den Scheichs

Saarbrücken. Viele haben inzwischen (fast) vergessen, wie er mit Vornamen heißt. Denn für die Meisten ist er einfach nur der "Waschi". Andreas Waschburger ist einer der erfolgreichsten aktuellen Schwimmer des Saarlandes. Ungekrönter König ist der 22-jährige Burbacher in Diensten der SSG Saar Max Ritter hierzulande im Freiwasser. Vor allem auf der Fünf- und Zehn-Kilometer-Strecke

Saarbrücken. Viele haben inzwischen (fast) vergessen, wie er mit Vornamen heißt. Denn für die Meisten ist er einfach nur der "Waschi". Andreas Waschburger ist einer der erfolgreichsten aktuellen Schwimmer des Saarlandes. Ungekrönter König ist der 22-jährige Burbacher in Diensten der SSG Saar Max Ritter hierzulande im Freiwasser. Vor allem auf der Fünf- und Zehn-Kilometer-Strecke.

Hier hat es der Jungpolizist in den letzten Monaten auch international zu beachtlichen Erfolgen gebracht. Vier Mal war er im Europa-Cup für Deutschland im Einsatz. In Porec in Kroatien war Waschburger Fünfter über zehn Kilometer. In Hoorn in Holland Dritter über die gleiche Distanz, im spanischen Navia Zweiter über die 5000 Meter und zum Abschluss in Marmaris in der Türkei in der Kombination über zehn und fünf Kilometer Gesamt-Zweiter. Macht unterm Strich den dritten Platz in der Europacup-Wertung. "Das war schon mal super, aber dass der Traum weitergehen würde, damit hatte ich nie und nimmer gerechnet", strahlt Andreas Waschburger. Das tut er aus gutem Grund. Denn morgen steigt er in Frankfurt in den Flieger nach Dubai. Dort findet in der nächsten Woche das Finale des Welt-Cups der Wasser-Marathonis statt. Der Saarbrücker startet am Samstag in Dubai und am Mittwoch, 21. Oktober, in Sharjah jeweils über zehn Kilometer. Diese schöne Saison-Zugabe nimmt er natürlich gerne mit. Ohne sich jedoch Illusionen hinzugeben. "Selbstverständlich weiß ich, dass ich gegen die Asse keine Chance habe, ich kann aber sehr viel von denen lernen." Besonders etwa von Stefan Lurz, dem Deutschen, der im Weltcup bisher die gesamte Konkurrenz in Grund und Boden geschwommen hat, oder dem Europacup-Sieger Christian Reichert erhofft sich der Saarländer wertvolle Tipps auch aus dem eigenen Lager. Vor allem aber freut sich "Waschi" darauf, "in der Woche ein bisschen Land und Leute kennen zu lernen." Zu Hause drückt man dem Mannschafts-Kameraden kräftig die Daumen. Beim Saarländischen Schwimm-Bund (SSB) ist nach dem Gerangel um die Kündigung des ehemaligen Cheftrainers Peter Fischer (wir berichteten ausführlich) wieder große Gelassenheit eingekehrt.

"Alles läuft gut, es gibt bisher keine Probleme mit der Trainingsabwicklung, alle ziehen voll mit", berichtet Landestrainer Hannes Vitense. "Die Suche nach einem zweiten Landestrainer läuft", lässt SSB-Präsident Bernd Coen wissen, "aber da werden wir garantiert nichts überstürzen."

Aufbruchstimmung bestätigt auch der zweite große Hoffnungsträger des Saar-Schwimmsports, Sprinter Lucien Hassdenteufel. "Alles paletti", sagt "Lülle" und klopft dem Kumpel auf die Schulter: "Mach's gut bei den Scheichs, Waschi!" "Damit hatte ich nie und nimmer gerechnet."

Andreas Waschburger zu seiner Weltcup-Nominierung

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