Neuer Dopingskandal erschüttert Spanien: Domínguez verdächtigt
Madrid. Viereinhalb Jahre nach der "Operación Puerto" wird der spanische Sport von einem neuen Dopingskandal erschüttert. Die Polizei vernahm gestern Spaniens erfolgreichste Leichtathletin Marta Domínguez (Foto: afp) wegen des Verdachts des Dopings
Madrid. Viereinhalb Jahre nach der "Operación Puerto" wird der spanische Sport von einem neuen Dopingskandal erschüttert. Die Polizei vernahm gestern Spaniens erfolgreichste Leichtathletin Marta Domínguez (Foto: afp) wegen des Verdachts des Dopings. In einer Fahndungsaktion unter dem Decknamen "Operación Galgo" (Operation Windhund) hatten Beamte in Zivil die Wohnung der Weltmeisterin im 3000-Meter-Hindernislauf in der nordspanischen Stadt Palencia durchsucht.Wie aus Justizkreisen verlautete, nahm die Polizei zwei Leichtathletik-Trainer und den mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes fest. Bei den festgenommenen Betreuern handelte es sich um den Trainer der Athletin, César Pérez, und Manuel Pascua Piqueras, einen der erfolgreichsten Trainer des Landes.
Der Mediziner Fuentes stand bereits im Mittelpunkt des Skandals "Operación Puerto" (Operation Bergpass). Damals waren mehr als 50 Radprofis, darunter Größen wie Jan Ullrich, unter Dopingverdacht geraten. Bei dem Skandal hatte die Justiz 2006 Ermittlungen gegen Fuentes und sechs weitere Verdächtige eingeleitet. Es kam bisher zu keiner Anklage, weil Doping damals in Spanien noch kein Straftatbestand war. Spanien brachte das den Ruf ein, es mit dem Kampf gegen Doping nicht ernst zu meinen. Im Dezember 2006 trat ein Anti-Doping-Gesetz in Kraft, nach dem Manager, Betreuer und Mediziner zu Haftstrafen verurteilt werden können.
Wie der staatliche Rundfunk RNE berichtete, waren die Ausmaße des neuen Dopingskandals zunächst nicht bekannt. Domínguez gilt aber als das Aushängeschild der spanischen Leichtathletik. Sie ist Weltmeisterin über 3000 Meter Hindernis und war je zwei Mal Europameisterin und Vize-Weltmeisterin über 5000 Meter gewesen. Sie ist zudem Vize-Präsidentin des spanischen Leichtathletik-Verbandes. dpa