Dopingskandal in Spanien: Geher legt Geständnis ab

Madrid. Der in einen Dopingskandal verwickelte spanische Geher Francisco "Paquillo" Fernández (Foto: dpa) hat ein Geständnis abgelegt. Der Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen räumte ein, sich Dopingmittel beschafft zu haben

Madrid. Der in einen Dopingskandal verwickelte spanische Geher Francisco "Paquillo" Fernández (Foto: dpa) hat ein Geständnis abgelegt. Der Silbermedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen räumte ein, sich Dopingmittel beschafft zu haben. Er habe die Mittel in der Saison 2010 nehmen wollen, um wieder an das Niveau der Weltspitze anknüpfen zu können, sagte der 32-Jährige bei einer Polizei-Vernehmung. Dazu sei es aber nicht gekommen, weil der Skandal aufgeflogen sei.

Der zweimalige Europameister (2002, 2006) und dreimalige Vize-Champion (2003, 2005, 2007) ist einer der erfolgreichsten Leichtathleten Spaniens. Er soll aber in den Dopingskandal um den peruanischen Sportarzt Walter Viru verwickelt sein, den die spanische Polizei im November 2009 aufgedeckt hatte. Der Peruaner soll an der Spitze eines Dopingnetzes gestanden haben.

Der spanische Leichtathletikverband (RFEA) ordnete gestern aufgrund des Geständnisses eine einstweilige Sperre für den Geher an und leitete ein Verfahren gegen ihn ein. Die Sperre gelte so lange, bis eine Entscheidung über eine Sanktion gefallen sei. Fernández hatte nach Skandal-Aufdeckung zunächst versichert, nie etwas mit Doping zu tun gehabt zu haben. Nun will der Geher mit den Dopingfahndern zusammenarbeiten. Mit seinem Geständnis will er erreichen, dass er mit einer Sperre von einem Jahr davonkommt. Dann könnte er Anfang 2011 wieder an den Start gehen. Von der Justiz hat er nichts zu befürchten. In Spanien können Sportler nicht wegen Dopings verurteilt werden, wohl aber Sportärzte, Manager und Zwischenhändler. dpa

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