Von wegen unterkühltPlayoffs beginnen: Der Gegner im Viertelfinale ist ein alter Bekannter
Köllerbach. Es gibt Ereignisse im Sport, die bleiben in Erinnerung. Am 9. Oktober erlebten die Zuschauer im Püttlinger Trimm-Treff einen solchen Moment, in dessen Mittelpunkt Jimmy Lidberg, Neuzugang des Ringer-Bundesligisten KSV Köllerbach, stand. 1:2 lag er gegen seinen 20 Kilogramm schwereren Gegner Mihaly Deak-Bardos vom SV Weingarten zurück
Köllerbach. Es gibt Ereignisse im Sport, die bleiben in Erinnerung. Am 9. Oktober erlebten die Zuschauer im Püttlinger Trimm-Treff einen solchen Moment, in dessen Mittelpunkt Jimmy Lidberg, Neuzugang des Ringer-Bundesligisten KSV Köllerbach, stand. 1:2 lag er gegen seinen 20 Kilogramm schwereren Gegner Mihaly Deak-Bardos vom SV Weingarten zurück. Alles schien auf eine Niederlage des zuvor lange Zeit verletzten Schweden hinauszulaufen. Aber mit Willen und Entschlossenheit konnte der 28-Jährige den Kampf noch zu seinen Gunsten wenden und verließ die Matte nach fünf packenden Runden als Gewinner. Eine Initialzündung für die Mannschaft, der am Ende ein wichtiger Sieg gelang. Mit "Jimmy, Jimmy!"-Rufen honorierte das Publikum diesen Kraftakt. "Ich habe schon in einigen Vereinen gerungen, unter anderem beim ASV Mainz und beim KSV Aalen. Aber in Köllerbach herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Das Publikum versteht es, uns Sportler zu motivieren, und verhält sich immer fair. Diese positive Stimmung gefällt mir sehr gut", erklärt der Griechisch-Römisch-Spezialist.
An diesem Samstag werden Lidbergs Qualitäten wieder gefragt sein, wenn er mit Köllerbach im Viertelfinal-Hinkampf auf den 1. Luckenwalder SC trifft - um 19.30 Uhr im Trimm-Treff in Püttlingen.
Zu Lidbergs Trophäensammlung gehören eine silberne und eine bronzene Weltmeisterschafts-Medaille. Obwohl der 1,90-Meter-Mann während seiner Jugend etliche Sportarten ausübte, wurde der Grundstein für seine Ringer-Karriere in frühester Kindheit gelegt. Er war gerade mal fünf Tage alt, als seine Eltern mit ihm ein Training des neun Jahre älteren Bruders Martin besuchten, ebenfalls ein Weltklasse-Ringer. Er war lange beim KSV Witten aktiv. "Ich schätze mal, damals wurden die Weichen für meine sportliche Zukunft gestellt", scherzt der Hobby-Angler, der sowohl auf, als auch außerhalb der Matte ausgeglichen wirkt. Von skandinavischer Unterkühltheit ist aber nichts zu spüren. Lidberg, der seinen Sport seit 2007 als Profi ausübt, ist freundlich, aufgeschlossen, erzählt gerne von seiner Heimat und seiner Familie, mit der er in Stockholm lebt. Lebensgefährtin Johanna erwartet gerade ihr zweites Kind. "Wir haben bereits eine gemeinsame Tochter. Melina ist fünf Jahre alt und begeisterter Ringer-Fan. Sollte ich im nächsten Jahr noch beim KSV sein, würde ich mit meiner Familie für ein paar Wochen ins Saarland kommen. Ich bin sicher, es würde ihr gefallen."
Momentan pendelt er zwischen Stockholm, Köllerbach und Trainingslagern auf der ganzen Welt. Seine sportliche Zukunft kann er sich durchaus in Köllerbach vorstellen, und auch Teamleiter Thomas Geid hätte gegen eine Vertragsverlängerung nichts einzuwenden: "Jimmy ist ein vorbildlicher Sportler. Wir sind stolz, dass er bei uns ringt." In Sachen Meisterschaft gibt sich Lidberg bescheiden. "Wenn alle fit sind und ihr Bestes geben, haben wir eine Chance. Aber es wird schwierig." Neben dem Titel hat er vor allem ein Ziel im Visier: "Mir fehlt noch eine Goldmedaille bei der WM, noch lieber bei Olympia. Das wäre der Höhepunkt meiner Karriere."Köllerbach. Nachdem am vergangenen Wochenende die reguläre Runde in der Ringer-Bundesliga beendet wurde, geht es an diesem Samstag mit den Playoffs weiter. Mit dem 1. Luckenwalder SC hat der KSV Köllerbach im Viertelfinale einen Gegner, den er in guter Erinnerung hat. In den Meisterjahren 2007, 2008 und 2009 besiegte er die Luckenwalder drei Mal in Folge im Finale.
Obwohl die Oststaffel gemeinhin schwächer eingestuft wird als die Westgruppe, ist Luckenwalde nicht zu unterschätzen. Mit Mark Madsen, Mirko Englich, Jalmar Sjöberg, Radoslav Velikov und Eusebiu Diaconu verfügt Luckenwalde über starke Ringer. Es kündigen sich also spannende Kämpfe an.
Für den KSV Köllerbach beginnt das Viertelfinale mit einem Heimkampf. Am Samstag ertönt um 19.30 Uhr der erste Gong im Püttlinger Trimm-Treff. Eine Woche später muss die Mannschaft die Reise ins knapp 800 Kilometer entfernte Luckenwalde antreten.
Sollte der KSV Köllerbach gewinnen, trifft er im Halbfinale auf den Sieger des Duells Wacker Burghausen gegen Mömbris-Königshofen. Auch hier lässt sich schwer einschätzen, wer die besseren Karten hat. Burghausen ist noch ungeschlagen. pra
Wegen der enormen Nachfrage findet heute von 14 bis 19 Uhr in der Geschäftsstelle des KSV Köllerbach, Brunnenstraße 4 in Püttlingen, ein Vorverkauf statt. Dann können Karten für den Kampf gegen Luckenwalde erworben werden.