Mitleid von den Kollegen: Alonsos steiniger Weg

Shanghai · Fernando Alonso hat das Glück verlassen. Wie schon zuletzt mit Ferrari ist der Ex-Weltmeister auch im McLaren chancenlos. Trotzdem ist der Spanier Spitzenverdiener der Formel 1.

Mittlerweile haben selbst die Konkurrenten nur noch Mitleid für Fernando Alonso übrig. "Eigentlich könnte auch er neben mir sitzen - wäre er nur bei Ferrari geblieben. Es ist schon seltsam, wie die Dinge laufen", sagte Weltmeister Lewis Hamilton . Kurz zuvor war Mercedes-Pilot Hamilton Zweiter beim Großen Preis von Malaysia geworden. Von Alonso war bei der Pressekonferenz der ersten Drei nichts zu sehen.

Nach seinem schwachen letzten Jahr bei Ferrari droht dem 33-Jährigen mit seinem neuen Arbeitgeber McLaren die nächste enttäuschende Saison. Der zweimalige Formel-1-Champion sei immer zur falschen Zeit am falschen Ort, spotten seine Kritiker. Verdeutlicht wurde dieser Eindruck in Malaysia , als sich ausgerechnet sein Nachfolger und Erzfeind Sebastian Vettel im erst zweiten Rennen für Ferrari den ersten Sieg sicherte. Alonso war da längst ausgeschieden. Hoffnung auf schnelle Besserung hat der Spanier vor dem dritten Saisonrennen an diesem Sonntag (8 Uhr/RTL) in Shanghai nicht: "Ich glaube nicht, dass unser Paket hier so gut funktioniert wie in Malaysia ", sagte Alonso.

Die McLaren , seit dieser Saison mit Honda-Motoren unterwegs, bekommen ihre Autos noch nicht in den Griff. Im Wagen von Alonso war in Malaysia die Kühlung der Energierückgewinnung kollabiert, sein britischer Teamkollege Jenson Button musste wegen eines Turboschadens aufgeben. Auch der zweite Ex-Champion des Rennstalls hat noch keine Punkte auf dem Konto.

Doch Alonso glaubt trotz Schwierigkeiten an seinen neuen Arbeitgeber. "Wir haben einen langen Weg vor uns. Und der hat ziemlich weit hinten begonnen. Aber ich habe alles Vertrauen ins Team", sagte Alonso, der sehe, "wie es vorwärts geht. Um mittelfristig Mercedes gefährden zu können, musst du deinen eigenen Weg gehen und etwas Besonderes versuchen. Du wirst nicht herankommen, wenn du sie kopierst."

Fast zwei Jahre ist sein letzter Sieg her. 2013 hatte er mit Ferrari in Spanien gewonnen. Nun musste er mit ansehen, wie Vettel im roten Rennanzug der Scuderia jubelte. Aktuell sieht es nicht danach aus, als würde Alonso mit den stotternden Honda-Motoren in dieser Saison den Anschluss zur Spitze schaffen. Allerdings lässt sich das die Nummer eins der Formel-1-Geldrangliste mit einem stattlichen "Schmerzensgeld" bezahlen. Alonso ist weiterhin der Spitzenverdiener der Königsklasse und kassiert rund 34,5 Millionen Euro. Dass er seinen WM-Titeln 2005 und 2006 einen weiteren folgen lässt, ist momentan aber unwahrscheinlich.

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