Fußball-Regionalliga Miotke mag „Action“ nicht nur auf dem Platz

Saarbrücken · Der Innenverteidiger des 1. FC Saarbrücken gehörte im ersten Regionalliga-Spiel nach der Winterpause zur Startelf – und überzeugte.

 Abwehrspieler Nino Miotke (Mitte) soll beim 1. FC Saarbrücken vor allem Tore verhindern. In dieser Saison konnte sich der Neuzugang aber auch schon als Torschütze feiern lassen – im Heimspiel gegen Hoffenheim (5:0).

Abwehrspieler Nino Miotke (Mitte) soll beim 1. FC Saarbrücken vor allem Tore verhindern. In dieser Saison konnte sich der Neuzugang aber auch schon als Torschütze feiern lassen – im Heimspiel gegen Hoffenheim (5:0).

Foto: Andreas Schlichter

Er strahlt derzeit mit der frühlingshaften Wintersonne um die Wette: Innenverteidiger Nino Miotke vom 1. FC Saarbrücken ist so etwas wie der große Gewinner einer der längsten Winterpausen der Fußball-Regionalliga. Beim 3:0-Erfolg des FCS beim Restrundenauftakt bei Eintracht Stadtallendorf gehörte der 21-jährige gebürtige Siegener zur Startformation und machte eine ganz starke Partie.

„Ich will das gar nicht so hoch hängen. Alle haben ihre Aufgabe erfüllt“, sagt Miotke bescheiden. Doch man merkt ihm an, dass ihm die positive Rückmeldung von Umfeld und Trainer Dirk Lottner gut getan hat. „Nino hat das sehr gut gemacht“, sagte Lottner nach dem Abpfiff: „Er hat sich den Einsatz mit einer guten Vorbereitung verdient.“

Stark im Zweikampf, mit seinen 1,90 Metern Körpergröße gut im Kopfball, dazu immer aufmerksam und auch im Kombinations- und Aufbauspiel sicher – so präsentierte sich Miotke, der vor der Saison vom 1. FC Kaiserslautern II zum FCS kam, am Samstag. „Ich war nach dem ersten Gespräch mit Marcus Mann von Saarbrücken überzeugt. Er hat mir eine positive Zukunft mit dem Verein vorgestellt“, so der Siegener.

Doch die Realität zu Saisonbeginn sah weniger optimistisch aus. Vier Mal gehörte Miotke nicht einmal zum Kader, dazu kam der Fehlstart der Mannschaft von Trainer Lottner. „Das 0:3 gegen den FSV Frankfurt war ein richtiger Schlag in die Fresse“, formuliert Miotke deutlich: „Aber wir haben jetzt wieder in die Spur gefunden. Auch für mich war es schwer, ich hätte natürlich gerne mehr gespielt. Aber ich habe weitergemacht, mich reingehängt.“ Dennoch waren es bis Samstag nur fünf Einsätze für Miotke.

Beim 5:0 gegen die TSG Hoffenheim II schoss er im November wenigstens sein erstes Tor für den FCS. Sehr zur Freude seines größten Fans. „Mein Opa kommt aus Siegen zu allen Spielen“, sagt Miotke und erzählt vom besonderen Verhältnis zu seinen Großeltern: „Ich bin bei ihnen aufgewachsen. Ich trage ihre Namen und Geburtsdaten auf meiner Haut und die meines Bruders. Auf dem Arm habe ich einen Engel tätowiert. Er soll auf sie achten. Sie sind meine Familie – und die ist für mich sehr, sehr wichtig.“

Miotke wohnt alleine direkt hinter der Grenze. Der 21-Jährige genießt es – auch ins Kino geht er meistens ohne Begleitung. „Zuletzt war ich in Creed II – dem Boxfilm mit Rocky. Ich mag Action-Filme und Drama. Auf Horror stehe ich nicht so.“ Nach seiner guten Leistung von Stadtallendorf droht Miotke aber wieder die „Horror-Vorstellung Auswechselbank“, denn die Sperre von Konkurrent Marco Kehl-Gomez ist vor den wichtigten Spielen gegen Steinbach am Samstag (14 Uhr) und danach beim Spitzenreiter Mannheim abgelaufen. „Es ist doch ganz natürlich, dass ich jetzt gerne weiterspielen würde. Am Ende entscheidet der Trainer, wer aufläuft, und wir werden es alle akzeptieren. Schließlich haben wir ein gemeinsames Ziel.“

Miotke hat einen Vertrag bis 2020 – ligaunabhängig. Damit er nächste Saison in der 3. Liga gilt, muss der FCS eine herausragende Restrunde spielen. „Steinbach wird ein schweres und sicher ganz hartes Spiel. Wir müssen in jeder Aktion 100 Prozent konzentriert sein“, weiß der Innenverteidiger, „über den möglichen Punktabzug für Waldhof machen wir uns in der Mannschaft keine Gedanken. Wir müssen nur auf uns schauen.“ Damit sie dann am 18. Mai nach dem letzten Saisonspiel gegen Hessen Dreieich in Saarbrücken alle strahlen können – egal, wie das Wetter dann sein wird.

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