Fußball-Regionalliga Der FCS muss sich nach oben strecken

Saarbrücken · Saarbrücken will in der Fußball-Regionalliga noch die Tabellenspitze erreichen. Neuzugänge gibt es zum Trainingsauftakt keine.

 Zumindest Martin Dausch (Zweiter von links) hatte Spaß bei den ersten Übungen des 1. FC Saarbrücken im neuen Jahr.

Zumindest Martin Dausch (Zweiter von links) hatte Spaß bei den ersten Übungen des 1. FC Saarbrücken im neuen Jahr.

Foto: Andreas Schlichter

Gestern genau um 15.11 Uhr begann beim Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken die „Mission Aufholjagd“. Angeführt von Ricco Cymer betrat die Mannschaft von Übungsleiter Dirk Lottner zum Trainingsauftakt den Rasen im FC-Sportfeld. Fünf Punkte liegen die Saarländer hinter Spitzenreiter Waldhof Mannheim, nur Platz eins in der Regionalliga Südwest berechtigt in dieser Saison zum Aufstieg.

Nicht mehr beim Erreichen des großen Zieles helfen wird Abwehrspieler Benjamin Kessel, der sich am Sonntag dem Drittligisten Eintracht Braunschweig angeschlossen hat. „Benni war kurz vor Silvester mit der Bitte an uns herangetreten“, sagt FCS-Sportdirektor Marcus Mann zum Wechsel, der nach Medienberichten 100 000 Euro in die Clubkasse gespült haben soll, „zunächst wollten wir ihn nicht abgeben, aber als Braunschweig im neuen Jahr Gespräche aufgenommen hat, haben wir uns letztlich gemeinsam und einstimmig zu diesem Schritt entschieden.“ Der FCS hat mit Marco Kehl-Gomez, Steven Zellner, Oliver Oschkenat und Nino Miotke nun noch vier Innenverteidiger im Kader. Auch darum hat man dem bereits 31 Jahre alten Kessel, der trotz ordentlicher Leistungen in Saarbrücken nie so richtig warm wurde, keine Steine in den Weg zu seinem Ex-Club gelegt.

„Wir werden die Augen offen halten, aber das bedeutet nicht, dass wir etwas tun und schon gar nicht, dass wir die Position 1:1 ersetzen“, so Mann weiter. Nach SZ-Informationen ist man eher auf der Suche nach Verstärkungen für die defensiven Außenbahnen. Das spricht dafür, dass man taktisch neben der zuletzt praktizierten Dreierkette auch wieder verstärkt auf eine Vierer-Abwehrformation setzen möchte.

Keinen Neuzugang, aber zumindest ein neues Gesicht gab es für die rund 100 Trainingskiebitze dann aber doch. Der 25-jährige Tunesier Ahmed Sassi wird zumindest einen Teil der Vorbereitung bestreiten. „Ich kenne ihn noch aus meiner Zeit bei der TSG Hoffenheim“, sagt Mann zum beidfüßigen Mittelfeldspieler, „dort hat man ihn zum Bundesliga-Kader dazu geholt, den Sprung geschafft hat er aber nicht. Danach ist er zunächst zurück in die Heimat und will nun wieder einen Versuch in Europa starten.“ Sassi spielte für Hoffenheim II zwölf Mal in der Regionalliga Süd, erzielte dabei vier Tore und bereitete zwei weitere vor.

Weiterhin fehlen wird den Saarbrückern Defensivallrounder Marlon Krause. „Er kann jetzt gerade einmal eine Viertelstunde joggen“, sagt Mann über Krause, der sich nach einer schweren Knieoperation erst im Aufbautraining befindet, „man hat uns nach der Verletzung gesagt, dass es mindestens ein Jahr dauern wird.“ Krause hatte sich Mitte April 2018 im Spiel beim VfB Stuttgart II eine Verletzung des Knorpels und des Innenmeniskus im linken Knie zugezogen. Auch Markus Obernosterer und Pierre Fassnacht fehlten gestern. Sie seien krank, erklärte Mann. Ob es sich um die im Januar häufig auftretende „Wechselgrippe“ handelt, ist nicht bekannt.

Nach den Ausschreitungen beim AH-Turnier in Saarbrücken – dort hatten Fans von Galatasaray Istanbul den Eingang gestürmt und sich auch mit FCS-Anhängern geprügelt (wir berichteten) – hegen einige im Umfeld des FCS Bedenken gegen das vom 27. Januar bis 5. Februar geplante Trainingslager in Belek. Mann teilt die Sorgen nicht: „Ich sehe kein Problem zwischen beiden Fanlagern. Für uns sind die Bedingungen dort halt ideal.“ Am Freitag um 13 Uhr bestreitet der FCS in Wehen sein erstes Testspiel gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort