Fußball-Regionalliga Jacob ballert den FCS zum Arbeitssieg

Stadtallendorf · Holprige Leistung, aber gutes Ergebnis: Der 1. FC Saarbrücken untermauert Ansprüche im Titelrennen der Regionalliga.

 Das entscheidende Duo beim 3:0-Auswärtssieg des 1. FC Saarbrücken in Stadtallendorf: Stürmer Sebastian Jacob (links) lässt sich von Teamkollege Fanol Perdedaj nach seinem zweiten Treffer feiern.

Das entscheidende Duo beim 3:0-Auswärtssieg des 1. FC Saarbrücken in Stadtallendorf: Stürmer Sebastian Jacob (links) lässt sich von Teamkollege Fanol Perdedaj nach seinem zweiten Treffer feiern.

Foto: Andreas Schlichter

Die einen wollen unbedingt raus aus der Fußball-Regionalliga Südwest, die anderen mit aller Macht drinbleiben. Einen Klassenunterschied zwischen Tabellenschlusslicht TSV Eintracht Stadtallendorf und dem amtierenden Meister 1. FC Saarbrücken konnten die 1378 Zuschauer im Herrenwaldstadion am Samstag aber gut eine Stunde lang nicht feststellen. Dennoch siegte der Favorit am Ende auch in der Höhe verdient mit 3:0 (1:0).

„Stadtallendorf hat uns nicht ins Spiel kommen lassen. Sie haben uns früh angelaufen und fast über die gesamte Spielfläche eins-gegen-eins gespielt“, erklärte Sebastian Jacob, der mit zwei Toren entscheidenden Anteil am Erfolg hatte. FCS-Trainer Dirk Lottner hatte einen defensiven Gegner erwartet. „Sie haben uns überrascht“, musste er eine Fehleinschätzung einräumen.

Die erste richtige Chance des Spiels hatten die Gastgeber. Doch Daniel Batz im FCS-Tor bewahrte seine Mannschaft beim Kopfball von Daniel Vier vor einem frühen Rückstand (10. Minute). Lottner hatte in der Abwehr auf drei Viertel der Meister-Defensive des letzten Jahres gesetzt. Neben Leistungsträger Steven Zellner verteidigten Mario Müller und Sascha Wenninger außen, Nino Miotke ersetzte den gesperrten Marco Kehl-Gomez innen. Vor allem Miotke und Wenninger überzeugten. „Nino hat eine gute Vorbereitung gespielt“, sagte Lottner: „Und wenn es darum geht, die Seite zuzumachen, ist auf Sascha hundertprozentig Verlass.“

Und tatsächlich musste der FCS defensiv mehr arbeiten, als den Verantwortlichen lieb war. Stadtallendorf spielte engagiert und für ein Kellerkind durchaus mit ordentlichen Kombinationen. „Vor dem Führungstor blocken wir drei Mal am eigenen Sechzehner Schüsse ab“, sagte Fanol Perdedaj, der den entscheidenden Ball eroberte. Dann ging es im Umschaltspiel und mit etwas Glück über den holprigen Rasen, den Schuss von Tobias Jänicke konnte Torwart Hrvoje Vincek abwehren, bei Jacobs Nachschuss war er machtlos – das 1:0 (18.).

Zwei Mal hatten die gut 600 mitgereisten FCS-Fans den Torjubel danach auf den Lippen. Doch erkannte Schiedsrichter Philip Eckermann die Treffer des unglücklich agierenden Gillian Jurcher (33. und 55. Minute) wegen Abseits nicht an. „Da müssen wir uns noch cleverer anstellen“, sagte Perdedaj. Zwei Mal wackelte der Sieg noch. Batz klärte bärenstark mit einer Hand gegen den völlig freistehenden Vier (25.) und als Teamkollege Müller nicht im Bilde war und Vier beim Pass von Laurin Vogt einen Schritt zu spät kam (50.). „Wir spielen hier mit Amateuren gegen Profis“, erklärte Stadtallendorfs Trainer Dragan Sicaja: „Dafür haben wir es gut gemacht.“

Nach einer Stunde forderte die kräftezehrende Spielweise der Hausherren ihren Tribut. Und als Kevin Vidakovics nach wiederholtem Foulspiel in der 82. Minute vom Feld musste, war der Weg frei für die nun total überlegenen Gäste. Perdedaj legte Jacob das 2:0 auf (86.), in der Nachspielzeit erzielte Jänicke mit sehenswertem Lupfer den 3:0-Endstand. „Wir haben im Sommer gemerkt, wie wichtig es ist, gut in die Runde zu starten“, sagte FCS-Trainer Lottner: „Dass dies nicht immer mit einer Glanzleistung passiert, ist auch normal. Heute war es wichtig, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das haben wir erledigt.“ Der FCS hat das erste von 14 Endspielen im Titelrennen für sich entschieden, den Abstand auf Spitzenreiter Mannheim (4:1 gegen den FSV Frankfurt) aber nicht verkürzt.

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