Eiskunstlauf Massot verzweifelt am Deutsch-Test

Oberstdorf · Der Olympia-Start ist noch nicht gesichert. Dabei scheinen Bruno Massot und Aljona Savchenko stark wie nie zu sein.

 Die Paarläufer Aljona Savchenko und Bruno Massot wollen in Südkorea um den Olympiasieg kämpfen. Doch ihre Teilnahme hängt am seidenen Faden, denn Massot ist noch nicht eingebürgert.

Die Paarläufer Aljona Savchenko und Bruno Massot wollen in Südkorea um den Olympiasieg kämpfen. Doch ihre Teilnahme hängt am seidenen Faden, denn Massot ist noch nicht eingebürgert.

Foto: dpa/Britta Pedersen

Die Sprünge funktionieren bei Bruno Massot, die Hebungen gehen dem Franzosen leicht von der Hand. Sportlich läuft es bei ihm, Probleme bereitet dem Partner der fünfmaligen Paarlauf-Weltmeisterin Aljona Savchenko indes die deutsche Sprache. Zwei Mal ist der 28-Jährige bereits durch den Einbürgerungstest gefallen, die Ungewissheit nagt auch an seinem Trainer Alexander König.

„Es ist alles noch in der Schwebe, der Antrag auf einen deutschen Pass liegt immer noch bei den Behörden“, sagt der Trainer vor dem Start seiner Schützlinge in den olympischen Winter bei der Nebelhorn-Trophy heute und morgen in Oberstdorf. Die Krux: Anders als bei Welt- und Europameisterschaften müssen bei Olympia beide Paarläufer eine gemeinsame Staatsbürgerschaft vorweisen können.

Den Sprachtest hat Massot zwar problemlos bestanden, die schriftliche Prüfung hingegen bereitet ihm Kopfzerbrechen. „Es ist so schwierig für mich, einen deutschen Test zu verstehen“, sagt der Vize-Weltmeister, der bereits einen dritten Anlauf gestartet und sich auch für eine vierte Prüfung angemeldet hat.

Beim „Heimspiel“ am Fuße des Nebelhorns ist die Konzentration der Vize-Europameister nun auf den ersten Wettkampf der Olympia-Saison gerichtet. Die neuen Programme stehen erstmals vor Publikum auf dem Prüfstand. Und sie sollen Zuschauer und Preisrichter von der ersten Sekunde an faszinieren. „Die Kür ist die beste meiner Karriere. So ein Programm hat noch nie jemand im Paarlauf gesehen“, sagt Savchenko. Mutige Worte der mittlerweile 33-Jährigen, immerhin steht die gebürtige Ukrainerin vor ihrer fünften Olympia-Teilnahme.

Choreographiert hat die Kür die englische Eistanz-Legende Christopher Dean, der mit dem Bolero an der Seite seine Partnerin Jayne Torvill bei den Olympischen Winterspielen 1984 in Sarajevo Sportgeschichte schrieb. „Wir wollen den Eindruck erwecken, ein Eistanzpaar zu sein, das Paarlauf-Elemente macht“, erläutert Massot.

Doch während für Savchenko und Massot die 49. Auflage der Nebelhorn-Trophy nicht mehr als ein erster Test ist, geht es für Kavita Lorenz und Joti Polozoakis im Allgäu bereits um alles oder nichts. Die zweimaligen deutschen Meister liefen in der vergangenen Saison an einem Startplatz für die Deutsche Eislauf-Union in der olympischen Eistanz-Konkurrenz vorbei und müssen nun mindestens Vierte werden, um diese Scharte auszuwetzen.

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