Löw und DFB trotzen Gegenwind

München. Die Höchststrafe für Joachim Löw und seine unvollendeten Titeljäger gab es erst zwei Tage nach dem selbst verschuldeten EM-K.o.. Der noch vor Tagen gefeierte Trainer-Liebling musste irritiert feststellen, wie schnell Stimmungen in einer großen Fußball-Nation wie Deutschland umschlagen können

München. Die Höchststrafe für Joachim Löw und seine unvollendeten Titeljäger gab es erst zwei Tage nach dem selbst verschuldeten EM-K.o.. Der noch vor Tagen gefeierte Trainer-Liebling musste irritiert feststellen, wie schnell Stimmungen in einer großen Fußball-Nation wie Deutschland umschlagen können. Dem ersten öffentlichen Sturm der Entrüstung über den falschen Matchplan bei der 1:2-Niederlage gegen Italien begegneten Löw und der DFB am Wochenende mit einem Verzicht auf weitere Verlautbarungen. Den Schulterschluss mit dem Trainer hatte Verbandspräsident Wolfgang Niersbach noch vor dem abrupten Ende des EM-Unternehmens im Halbfinale verkündet: "Wir werden in dieser Konstellation weitermachen in der Hoffnung, dass es bald auch mal wieder zu einem Titel reicht."Erste Umfragen in der Fußball-Szene und der Bundesliga ergaben selbst bei Löw-Kritikern keine Rücktrittsforderungen. Auch die unvermeidliche Führungsspieler-Debatte konterte nicht nur der Bundestrainer. "Es ist eine andere Art von Führung heutzutage. Da sehe ich nicht die Problematik", sagte Löw.

Mesut Özil wehrte sich in der "Welt am Sonntag" ebenfalls gegen diese typisch deutsche Diskussion: "Wer ist denn ein Führungsspieler? Lampard? Van Bommel? Rooney? Ribery? Wo waren die bei den Halbfinals?" Khedira, Neuer, Hummels - das könnten die künftigen Anführer sein. "Wenn man sieht, wie Sami Khedira noch in der 90. Minute rennt, wie Manuel Neuer nach vorne stürmt. Unsere Jungs haben großes Herz gezeigt", betonte Teammanager Oliver Bierhoff gestern. dpa

Foto: Gebert/dpa

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