Läuft bei ihm, bei der HGS nicht so
Saarlouis · Handball-Zweitligist HG Saarlouis leidet in dieser Sasion unter einer unerklärlichen Heimschwäche. Im Spiel heute Abend in der Stadtgartenhalle gegen Schlusslicht Baunatal soll aber trotzdem ein Sieg her.
Dirk Holzner vom Handball-Zweitligisten HG Saarlouis weiß, wie das Jugendwort des Jahres 2014 heißt. "Läuft bei dir" lautet dieses und meint eigentlich die Glückssträhne, die die betreffende Person hat. Gerne wird diese Wendung auch ironisch verwendet - und auch das trifft im Fall Holzner zu. Beides manifestierte sich im letzten Spiel der Saarlouiser: Holzner traf zehn Mal, aber die HG verlor in Dormagen mit 26:31.
Heute gegen Baunatal
Gerade in der heimischen Stadtgartenhalle läuft es bei der Mannschaft derzeit so gar nicht. Heute Abend muss dort ab 19.30 Uhr aber ein Sieg her - gegen das Tabellenschlusslicht Eintracht Baunatal .
Durch seine Treffer in Dormagen übernahm Holzner die Führung in der Torschützenliste der 2. Bundesliga (97 Toren, davon 46 Siebenmeter). "Es läuft ganz gut für mich, das kann man nicht anders sagen", meint der 24-Jährige, der weiß, dass seine Tore bei Niederlagen nicht viel wert sind: "Gegen Baunatal müssen wir gewinnen, das ist gar keine Frage", stellt er klar und versucht, die ungewöhnliche Heimschwäche der HG (sieben Spiele, zwei Siege) zu erklären: "Auswärts herrscht eine etwas andere Stimmung. Manche sind zu Hause vielleicht nervöser, und deshalb läuft es nicht so, wie wir es gewöhnt sind." Auch das Publikum spielt dabei eine Rolle: "Man merkt, dass die Stimmung in den letzten Heimspielen angespannter war als vorher. Wir haben manchmal das Gefühl, dass es einigen Zuschauern egal ist, wie wir auswärts spielen, solange wir zu Hause gewinnen", sagt er und schiebt nach: "Obwohl wir nicht auf einem Abstiegsplatz stehen, hat man das Gefühl, bei uns würde der Baum lichterloh brennen. Und das hemmt das Ganze ein bisschen." Dass es die Spieler, die in erster Linie für die Ergebnisse in der heimischen Halle verantwortlich sind, besser können, "wissen wir alle", sagt Holzner, "Aber wir können es einfach nicht konstant abrufen."
Gute Siebenmeter-Quote
Schaut man auf die Anzahl seiner Tore, trifft dies für ihn nur bedingt zu. Vor allem seine Siebenmeter-Quote von 75 Prozent (nur sieben Fehlversuche) hat sich deutlich verbessern. "Ich denke, dass mittlerweile auch etwas Erfahrung dazu kommt", meint Holzner, der 2010 als 20-Jähriger vom BSV Phönix Sinzheim zur HG kam, "mit Patrick Schulz haben wir einen Torwart, der viele Siebenmeter hält. Im Training hat er immer Bock auf ein paar Würfe und regt sich auf, wenn sie reingehen." Das Privatduell scheint beide in diesem Punkt besser zu machen.
Ob es die ganze Truppe schafft, heute Abend etwas besser zu machen, als in den letzten Heimspielen, wird sich zeigen. Den Zuschauern in der Stadtgartenhalle würde es sicher gefallen, wenn sie sich nach dem Spiel mal wieder sagen könnten: "Läuft bei uns."
