Italiener sorgen für belgischen Fehlstart

Lyon · Sie zählten zu den Favoriten. Doch nach der 0:2 (0:1)-Niederlage gegen Italien stehen die Belgier in der schweren Gruppe E schon unter Druck. In einem munteren Spiel erzielten Emanuele Giaccherini und Graziano Pellè die Tore.

Die ausgebufften Rekord-Oldies aus Italien haben der goldenen Generation des belgischen Fußballs die Grenzen aufgezeigt. Mit der ältesten Startelf der EM-Geschichte besiegten die Azzurri die hochgehandelten Roten Teufel von Trainer Marc Wilmots nicht mal unverdient 2:0 (1:0).

Emanuele Giaccherini vom FC Bologna traf in der 32. Minute, danach spielten die im Durchschnitt 31,5 Jahre alten Italiener ihre ganze Routine aus. Als es doch noch brenzlig wurde, erzielte Graziano Pellè in der dritten Minute der Nachspielzeit das Tor zum Endstand.

Die Belgier hatten ihre vergangenen drei EM-Eröffnungsspiele nicht verloren, Italien seine letzten drei nicht gewonnen - vor 55 408 Zuschauern in Lyon rissen damit zwei Serien: Das lag auch daran, dass die belgischen Angreifer Romelu Lukaku (53.) und Divock Origi (83.) jeweils auf Vorlage des wenig überzeugenden Kevin De Bruyne Riesenchancen zum Ausgleich vergaben.

Der älteste Italiener stand im Tor. Gianlugi Buffon ist 38, aber er macht immer noch eine gute Figur. Er zeigte in seinem 14. EM-Spiel (italienischer Rekord) eine gute Leistung, wurde dank guter Arbeit seiner drei unmittelbaren Vorderleuten, Giorgio Chiellini (31), Leonardo Bonucci (29) und Andrea Barzagli (35), aber selten gefordert. Die Routiniers versperrten den Weg zum eigenen Tor, und die Belgier wussten mit dem Catenaccio 2016 nichts anzufangen: Die Angreifer standen sich gegenseitig im Weg, allerdings kam auch aus dem Mittelfeld nichts Kluges, nicht von De Bruyne, nicht von Eden Hazard. Eine glänzende Idee hatte Bonucci: In der 32. Minute schlug er einen langen Pass in den Lauf von Giaccherini (31), der mit der ersten italienischen Chance traf.

Gegen Mitte der zweiten Hälfte öffnete Belgien das Visier, Hazard übernahm das Kommando, die Roten Teufel drückten, es wurde mehrfach brenzlig für die Oldies. Mehr aber auch nicht. Der eingewechselte Ciro Immobile hätte beinahe noch das 2:0 erzielt (84.), das besorgte dann Pellè.

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