Frauen-Basketball Ilmberger wagt den nächsten Schritt

Saarlouis · Der Neuzugang der Saarlouis Royals will sich beim ambitionierten Basketball-Bundesligisten weiterentwickeln.

 Nationalspielerin Nadjeschda Ilmberger ist in diesem Sommer vom USC Freiburg zu den Saarlouis Royals gewechselt. Nach Jahren im Abstiegskampf freut sie sich auf das Mitmischen an der Tabellenspitze.

Nationalspielerin Nadjeschda Ilmberger ist in diesem Sommer vom USC Freiburg zu den Saarlouis Royals gewechselt. Nach Jahren im Abstiegskampf freut sie sich auf das Mitmischen an der Tabellenspitze.

Foto: Ruppenthal

Im Sommer hatte Nadjeschda Ilmberger die Qual der Wahl. „Nachdem wir mit Freiburg abgestiegen sind, haben sich ein paar Vereine gemeldet, von denen Saarlouis der ambitionierteste war“, erinnert sich die 20-Jährige, die sich nach kurzem Überlegen für Basketball-Bundesligist Saarlouis Royals entschied: „Als der Kontakt zu Trainer Hermann Paar entstanden ist und wir gute Gespräche hatten, habe ich mir gedacht: So hochklassig spielen kann man nicht ewig – dann versuche ich’s doch einfach.“

Nach zwei Jahren Abstiegskampf mit den Eisvögeln aus Freiburg ist Ilmberger jetzt also im Saarland – und steht vor ihrer ersten Saison bei einem Titelkandidaten. Und das ist nur ein konsequenter Schritt in ihrer noch jungen Karriere. Bei Zweitligist Brose Bamberg ausgebildet, merkte die Tochter der ehemaligen Bundesliga-Spieler Angelika Ilmberger (Giants Nördlingen) und Bernd Montag (Bamberg) nämlich schon früh, dass es für mehr reicht als nur Mittelmaß.

„Meine Eltern sind beide groß, haben lange in der 1. und 2. Liga gespielt – das Ganze wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt“, sagt die 1,87 Meter große Center-Spielerin: „Jetzt, wo ich hier bin, spüre ich aber auch, dass der Erwartungsdruck größer geworden ist. Ich muss konstant meine Leistung abrufen und jede Woche mein Potenzial ausschöpfen. Trotzdem bin ich ja nicht nach Saarlouis, um weiter im Abstiegskampf zu sein – der Verein hat hohe Ansprüche. Aber wenn ich während der Spiele genau das mache, was ich auch im Training jeden Tag mache, wird das schon – da bin ich mir sicher.“

Dass „Nani“ eine der besten Spielerinnen Deutschlands ist, ist seit diesem Sommer auch ganz offiziell. Royals-Trainer Paar, zugleich Bundestrainer, hat Ilmberger zu vier Testspielen in die Nationalmannschaft berufen, wo sie mit durchschnittlich acht Punkten pro Spiel direkt auf sich aufmerksam machte. „Es ist eine richtig große Ehre, für Deutschland spielen zu dürfen. Man merkt, wie professionell die Spielerinnen dort sind – da war ich als eine der Jüngsten schon ein bisschen beeindruckt“, sagt Ilmberger, die mit der Nationalmannschaft am 11. November ein Heimspiel beim EM-Qualifikationsspiel gegen Tschechien in der Saarlouiser Stadtgartenhalle hat.

Dort wird die BWL-Studentin an diesem Samstag auch erstmalig bei einem Bundesliga-Heimspiel auflaufen. Nachdem Saarlouis einen Fehlstart in der Liga (68:75 beim Herner TC) und im Pokal (67:77 bei RS Keltern) hinlegte, soll es am Doppel-Heimspieltag diesen Samstag (19 Uhr) gegen Donau-Ries sowie am Dienstag (15 Uhr) gegen den TK Hannover vor allem Ilmberger richten. Die hat schon gegen Herne vor allem im Zusammenspiel mit Topspielerin Sabine Niedola vermuten lassen, was noch alles von ihr zu erwarten ist. Immer wieder bedienten sich Ilmberger und die Lettin mit Pässen und führten ihr Team an.

„Die ganze Liga hat ja mittlerweile mitgekriegt, was für eine starke Spielerin Sabine ist. Es ist richtig gut, jemanden wie sie im Training zu haben – von ihr kann man wirklich viel lernen“, sagt Ilmberger und ergänzt mit Blick auf die beiden Heimspiele: „Wir müssen jetzt als Mannschaft aktiver sein, uns defensiv verbessern. Keine von uns hat bisher so wirklich gezeigt, was sie kann – wir sind alle tausend Mal besser, als es etwa gegen Herne ausgesehen hat. Das werden wir jetzt auch zeigen.“

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