„Ibrakadabra“ oder „CR7“ ? Einer bleibt auf der Strecke

Berlin · Im WM-Qualifikations-Duell zwischen Portugal und Schweden sind die Augen der Fans zu Recht auf zwei Topspieler gerichtet. Cristiano Ronaldo oder Zlatan Ibrahimovic? Einer der beiden muss bei der WM zuschauen.

Im weißen Satin-Morgenmantel thront Zlatan Ibrahimovic auf einem edlen Designer-Sessel, das selbstgefällige Grinsen im Gesicht demonstriert Überlegenheit. Während Ibrahimovic mit diesem aktuellen Foto derzeit bei Twitter und Co. für eine Spielekonsole wirbt, ruft Cristiano Ronaldo seine 64 Millionen (!) Facebook-Fans zu einer Spendenaktion für die vom Taifun "Haiyan" betroffenen philippinischen Katastrophengebiete auf.

Die Botschaften dürften ankommen, denn die beiden wissen, dass ihnen in diesen Tagen die Aufmerksamkeit der Fußball-Welt gehört. Das brisante WM-Qualifikations-Duell zwischen Portugal und Schweden, das im Hinspiel heute um 20.45 Uhr in Lissabon in die erste Runde geht, ist vor allem ein Duell der beiden Stürmerstars mit dem Hang zur Exzentrik. "CR7" oder "Ibrakadabra" - es kann nur einen geben. Der Verlierer verpasst nicht nur die WM am Zuckerhut, er wird auch in der ewigen Diskussion über den besten Fußballer der Welt erstmal keine Rolle spielen.

In Sachen Selbstbewusstsein hat der schwedische Stürmer in Diensten von Paris St. Germain die Nase schon mal vorne. In einem Interview verriet der 32-Jährige, dass er bei PSG im Sommer beinahe das Handtuch geworfen hätte, weil die Strukturen im Club nicht seinen Maßstäben entsprochen hätten: "Ich habe trainiert, und drei Tage später waren meine Schuhe immer noch nicht geputzt und eingeräumt."

Sportlich gehen Ibrahimovic und Ronaldo mit einem Unentschieden ins finale Duell um das WM-Ticket. In ihren Ligaspielen am vergangenen Wochenende haben sich beide mit einem Dreierpack warmgeschossen. Ronaldo hat nun schon 16 Treffer in 13 Spielen der Primera Division für Real Madrid erzielt, Ibrahimovic hat nach 21 Saisonspielen bereits 20 Tore auf dem Konto.

Genau wie Schweden von Ibrahimovics genialen Momenten abhängig ist, so sehr braucht Portugal die Tore von Ronaldo. Sein Vereinstrainer in Madrid, Carlo Ancelotti, macht den Portugal-Fans Hoffnungen auf einen Ronaldo in Gala-Form: "Sein Niveau ist von einer anderen Welt. Er trifft mit unglaublicher Beständigkeit und Leichtigkeit. Es ist schwer, dafür Worte zu finden."

Wer auch immer von den beiden auf der Strecke bleibt - für die WM in Brasilien bedeutet das einen herben Verlust, da Ronaldo und Ibrahimovic auf und neben dem Platz immer wieder für Aufsehen sorgen. Schlimmer wäre wohl ein Fehlen des Schweden - findet "Ibrakadabra" jedenfalls selbst: "Die WM braucht Zlatan mehr als Ronaldo", ließ der Exzentriker verlauten.

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Am RandeIm Kampf um das Ticket zur Fußball-WM 2014 setzt Frankreich auf Franck Ribéry. "Wir dürfen nicht mit halber Kraft spielen", meint der Spieler von Bayern München. Playoff-Gegner Ukraine gilt als sehr defensivstark. "Die Ukraine bekommt nicht viele Tore", weiß Nationaltrainer Didier Deschamps vor dem ersten Duell heute um 20.45 Uhr in Kiew. Ribéry ist sich der Verantwortung bewusst: "Ich muss den Unterschied ausmachen." dpa

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