Frauenhandball: Emrich tritt als Bundestrainer überraschend zurück

Varazdin. Der Rücktritt von Armin Emrich (Foto: dpa) als Frauen-Bundestrainer hat einen seit längerem schwelenden Zwist zwischen dem Deutschen Handballbund (DHB) und der Bundesliga ans Licht gebracht. Verbandspräsident Ulrich Strombach wirft den Club-Vertretern Mobbing gegen Emrich vor

Varazdin. Der Rücktritt von Armin Emrich (Foto: dpa) als Frauen-Bundestrainer hat einen seit längerem schwelenden Zwist zwischen dem Deutschen Handballbund (DHB) und der Bundesliga ans Licht gebracht. Verbandspräsident Ulrich Strombach wirft den Club-Vertretern Mobbing gegen Emrich vor. "Wir haben Verständnis für seine aus persönlichen Gründen getroffene Entscheidung, da uns in der Zeit seit den Olympischen Spielen in Peking eine stark an Mobbing erinnernde, aggressive Haltung einiger Bundesliga-Vertreter nicht verborgen geblieben ist", erklärte der Gummersbacher.

Die Liga wies die Vorwürfe zurück. "Das ist an den Haaren herbeigezogen. Es geht nicht um Personen, es geht um die Sache. Die Liga ist zu 100 Prozent einig, dass die Kommunikation zwischen DHB und Liga intensiviert werden muss", sagte Kay-Sven Hähner, stellvertretender Vorsitzender des Ligaverbandes HBVF, und forderte eine Vernetzung unter den Auswahlteams durch einen hauptamtlichen Trainer.

"Wir haben bis zuletzt versucht, ihn umzustimmen. Wir bedauern sehr, dass wir es nicht geschafft haben", sagte der für Leistungssport zuständige DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier. Vor der Bekanntgabe seiner Demission hatte Emrich die Auswahlspielerinnen informiert. Nationalspielerin Stephanie Melbeck zählte die Erfolge seit Emrichs Amtsübernahme im Februar 2005 auf: "Wir haben in diesen Jahren dreimal ein Halbfinale erreicht. Wann hat es das schon mal gegeben?" Von Seiten der Liga wurde Emrich angekreidet, dass er antiquierten Handball spielen lassen würde und es deswegen wie bei der EM in Mazedonien im Dezember nicht zum Medaillengewinn gereicht hatte. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort