Langläufer sind alle auf freiem Fuß 40 Blutbeutel: Packt Doping-Arzt über Besitzer aus?

Berlin · Im Doping-Skandal kann die Bombe jederzeit platzen. 40 Blutbeutel liegen bei den Ermittlern der Staatsanwaltschaft München auf dem Tisch. Noch sind die Namen der Athleten nicht zugeordnet, doch die Experten arbeiten mit Hochdruck daran.

Oder der Doping-Arzt aus Erfurt packt aus und nennt die Namen der Athleten, die Blutbeutel zum Eigenblutdoping in seiner Erfurter Praxis lagerten. Laut Bild will der Sportmediziner Mark S. mit der Staatsanwaltschaft kooperieren, seine Kanzlei wollte dies am Freitag aber nicht bestätigen.

Ein Geständnis würde Mark S., der wie ein Komplize in München inhaftiert ist, Strafmilderung bringen. Zwei weitere Komplizen – darunter auch der Vater von S. – sollen von Innsbruck nach München ausgeliefert werden und müssen ebenfalls mit langen Strafen rechnen. Das Quartett soll dem international agierenden Doping-Netzwerk angehören, das am Mittwoch bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld zerschlagen worden war. Für gewerbsmäßiges oder im Rahmen einer Bande erfolgtes Doping sind bis zu zehn Jahre Freiheitsstrafe vorgesehen, sagte Staatsanwältin Anne Leiding.

Im Gegensatz zu DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat Präsident Peter Schröcksnadel vom österreichischen Ski-Verband (ÖSV) „Informationen, dass auch deutsche Athleten betroffen sind". Bislang sind fünf Skilangläufer betroffen: die Österreicher Max Hauke und Dominik Baldauf, die Esten Andreas Veerpalu und Karel Tammjärv sowie der Kasache Alexei Poltoranin. Der Skiweltverband FIS sperrte am Freitag die Sportler vorläufig und bestätigte erstmals die Namen. Allen drohen mehrjährige Sperren. Hauke hatte für den Skandal schlechthin gesorgt, nachdem er in Seefeld kurz vor einem Wettkampf mit einer Bluttransfusion im Arm erwischt worden war, wovon ein Polizeivideo in die Medien gelangte.

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