Deutsche Springreiter mit starkem EM-Auftakt

Aachen · Die erste von drei Teilprüfungen war gestern für das deutsche Springreiter-Team ein gelungener Auftakt zur Europameisterschaft. Nur ein Reiter des Quartetts war in Aachen nicht ganz zufrieden.

Trotz eines Patzers von Daniel Deußer haben die deutschen Springreiter einen hervorragenden Start in die Europameisterschaft erwischt. Das Gastgeber-Quartett gewann gestern in Aachen das Zeitspringen vor Frankreich und führt vor den beiden Runden heute und morgen vor den Franzosen und Großbritannien. Drei von vier deutschen Startern blieben vor 20 000 Zuschauern im halbvollen Reiterstadion ohne Abwurf und sorgten nahezu für einen Auftakt nach Maß.

Vor voreiligem Jubel warnte aber der überragende Ludger Beerbaum . "Das ist noch ein weiter Weg", sagte der 51-Jährige. Der Routinier liegt mit Chiara in der Einzelwertung auf Platz zwei. Es führt Pénélope Leprevost aus Frankreich mit Flora de Mariposa.

Das Fazit von Bundestrainer Otto Becker fiel nach der ersten Teilprüfung trotz des Abwurfs von Daniel Deußer "sehr gut" aus: "Alle vier haben sich top präsentiert. Sie sind gut in Form", meinte Becker.

Als Erste von insgesamt 94 Startern ritt Meredith Michaels-Beerbaum in den Parcours und zeigte mit Fibonacci in 71,85 Sekunden eine souveräne, aber risikoarme Runde. "Das war der Plan, dass ich solide anfange, und die anderen schneller reiten können", erklärte die 45-Jährige. "Klar geht es schneller", sagte die gebürtige US-Amerikanerin. Sie wollte beim ersten internationalen Einsatz ihres zehn Jahre alten Wallachs kein Risiko eingehen. Trotz der Vorlage ritt auch Christian Ahlmann mit Taloubet "kontrolliertes Risiko". Der 40-Jährige aus Marl wollte unbedingt fehlerfrei bleiben, und das gelang ihm in 70,80 Sekunden.

Wesentlich eiliger hatte es Ludger Beerbaum . Der 51-Jährige ritt im Sattel von Chiara mit hohem Tempo durch den Parcours und blieb dabei in 69,17 Sekunden fehlerfrei.

Ausgerechnet der am höchsten gehandelte Reiter patzte: Daniel Deußer kassierte mit Cornet D'Amour einen Abwurf, der in vier Strafsekunden umgerechnet wurde. Der in Belgien lebende Hesse lag damit im Einzel nur auf Rang 22 und lieferte somit das Streichergebnis.

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