Deutsche Langläufer gehen hoffnungsvoll in die Tour de Ski

Val Müstair · Erfolge bei der Tour de Ski waren für die deutschen Skilangläufer zuletzt selten. Das diesjährige Format, vor allem aber auch die Form der Athleten, lassen hoffen. Zudem gibt es einen Rückkehrer, der vorn mitlaufen kann.

Eine derartige Vorfreude auf die Tour de Ski hat man im deutschen Langlauf-Lager schon lange nicht mehr gespürt. Die am Silvestertag beginnende elfte Auflage des Mehretappen-Rennens hat bei den Athleten einen besonderen Ehrgeiz geweckt. Für die meisten geht es um die Qualifikation für die WM im Februar in Lahti, für einige aber auch um vordere Platzierungen. Und die scheinen greifbar zu sein.

"Die Gesamtwertung ist ein untergeordnetes Ziel. Wir wollen auf einzelnen Etappen angreifen", sagt Andreas Schlütter, der sportliche Leiter der deutschen Langlauf-Mannschaft. Möglich macht das das Format der elften Tour. Nur ein Sprint, dafür gleich drei Massenstart-Wettbewerbe und dazu kurze Tagesabschnitte - all das kommt den Vorzügen der deutschen Läufer entgegen.

Mut machen die letzten Auftritte vor Weihnachten beim Weltcup in La Clusaz. Top-Zehn-Plätze durch Nicole Fessel und Florian Notz, dazu eine stark laufende Männer-Staffel auf Platz vier. "Gerade im Männerbereich war das eine Initialzündung. Sie raufen sich als Team zusammen, orientieren sich auch an den erfolgreicheren Frauen. Da wächst was heran", sagt Schlütter. Seine Hoffnung liegt auf Rückkehrer Tim Tscharnke. Ein Jahr lang war der Thüringer aufgrund zahlreicher Erkrankungen und Verletzungen ausgefallen. Nun wagt er einen Neuanfang. Sein Trainer, Ex-Weltmeister Axel Teichmann , hat für ihn einen Plan geschrieben, der auf die WM ausgerichtet ist. In La Clusaz kam Tscharnke erstmals wieder in der Staffel im Weltcup zum Einsatz. Er hinterließ einen guten Eindruck.

Bei den Damen sieht es noch besser aus. "Die Älteren spüren den Druck durch die nachrückenden jungen Athletinnen. Das spornt sie an", erklärt Schlütter. Fessel, Sandra Ringwald oder Victoria Carl haben Anschluss zur Weltspitze. "Jetzt kommt es drauf an, Konstanz in die Leistungen zu bringen", sagt der Sportliche Leiter.

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