Der Traum vom Finale

Saarbrücken/Dillingen. Der Traum vom großen Finale um die deutsche Meisterschaft im Kunstturnen ist für die TG Saar nur noch einen Wimpernschlag entfernt. Die Teilnahme am Endturnier der Deutschen Turnliga haben die Athleten von Trainer Viktor Schweizer bereits klar gemacht

 TG-Saar-Turner Waldemar Eichorn ist keine "Leuchte" am Pauschenpferd, wie er sagt. Zu einem Duell mit Ex-Zimmerkollege Fabian Hambüchen an dem Gerät kommt es am Samstag nicht. Foto: Ruppenthal

TG-Saar-Turner Waldemar Eichorn ist keine "Leuchte" am Pauschenpferd, wie er sagt. Zu einem Duell mit Ex-Zimmerkollege Fabian Hambüchen an dem Gerät kommt es am Samstag nicht. Foto: Ruppenthal

Saarbrücken/Dillingen. Der Traum vom großen Finale um die deutsche Meisterschaft im Kunstturnen ist für die TG Saar nur noch einen Wimpernschlag entfernt. Die Teilnahme am Endturnier der Deutschen Turnliga haben die Athleten von Trainer Viktor Schweizer bereits klar gemacht. Mit einem Erfolg gegen die KTV Obere Lahn können sie an diesem Samstag, 18 Uhr, in der Kreissporthalle Dillingen zum großen Wurf ausholen.Die Chancen des Tabellenzweiten im letzten Heimkampf, das Ticket für den Titelkampf am 24. November in der Berliner Max-Schmeling-Halle zu lösen, stehen gut. Nach fünf Siegen strotzt der Vize-Meister vor Selbstvertrauen - und nach der Absage von KTV-Star Fabian Hambüchen haben sich die Gewinnaussichten noch verbessert. "Fabian möchte sich vom Swiss-Cup erholen. Wir versuchen, die Aufgabe auch ohne ihn anständig zu erledigen. Vielleicht gewinnen wir ein Gerät, viel mehr ist nicht drin", sagt Gäste-Trainer Albert Wiemers, der an die Wiederholung des Vorjahres-Finals TG Saar gegen KTV Straubenhardt glaubt. Für seine Riege gehe es noch darum, ins Bronze-Finale einzuziehen.

Anders als der hessische Turnkollege glaubt Thorsten Michels nicht an einen Durchmarsch der TG Saar. "Die KTV kann uns schlagen, auch ohne Hambüchen", warnt der TG-Vorsitzende den Tabellendritten zu unterschätzen. Gefahr gehe von Gäste-Turner Andrey Likhovitskiy aus. Der Weißrusse führt die Liste der besten Bundesliga-Turner mit 87 Punkten an, vor Hambüchen (73) und den TG-Saar-Assen Eugen Spiridonov (60) und Anton Fokin (54).

Waldemar Eichorn hat 31 Punkte für die Saarländer geholt. Hambüchens Absage bedauert der 26-Jährige sehr. "Ich hätte ihn gerne wiedergesehen. Andererseits wäre es für uns deutlich schwerer geworden", sagt der Dillinger und grinst.

Als Eichorn bei der Jugend-Europameisterschaft 2000 in Bremen Gold am Barren gewann, war Hambüchen während der EM-Zeit sein Zimmerkollege. Beide galten als Wunderkinder im deutschen Kunstturnen. Zwölf Jahre später und nach verschiedenen Lebenswegen rufen sie sich noch manchmal an. "Fabian ist ein Star geworden, aber ein netter Kerl geblieben. Schade, ein direktes Duell am Pauschenpferd wäre witzig geworden. Da sind wir beide nicht die Leuchten", lacht "Waldi", der nun am Angstgerät auf KTV-Mehrkämpfer Waldemar "Waldi" Schiller treffen könnte. Das hört sich wie ein Treffen der Dackelfreunde an, verspricht aber ein verbissen geführtes Duell zu werden, wie alle Zweikämpfe am diesem sechsten Wettkampftag. Die TG Saar liegt zwar mit vier Punkten vor Obere Lahn und führt auch nach Gerätpunkten klar. Gingen die letzten zwei Liga-Kämpfe aber deutlich verloren, könnte es am Ende nur zum Kampf um Bronze reichen. "Wir wollen ins große Finale und haben vor, den Einzug vor eigenen Fans klar zu machen", verspricht Eichorn. "Die KTV kann uns schlagen, auch ohne Hambüchen."

Thorsten Michels, Vorsitzender

der TG Saar

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