Der Königstransfer

Homburg. Dirk Nowitzki und Lee Jeka - zwei Basketball-Profis, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Und doch wandelt Jeka auf Nowitzkis Spuren

Homburg. Dirk Nowitzki und Lee Jeka - zwei Basketball-Profis, die auf den ersten Blick nichts gemeinsam haben. Und doch wandelt Jeka auf Nowitzkis Spuren. Während "The German Wunderkind" die DJK Würzburg in der Saison 1997/1998 in die erste Basketball-Bundesliga führte, war es in der vergangenen Runde der Australier Jeka, der Nowitzkis Heimatverein, der mittlerweile Baskets Würzburg heißt, mit überragenden Leistungen ins Basketball-Oberhaus katapultierte. Der Spielmacher wurde daraufhin zum "MVP" der 2. Bundesliga Pro A gewählt, dem besten Spieler der Saison also.Und eben jener Lee Jeka, einer der begehrtesten Akteure in der zweithöchsten deutschen Spielklasse, wechselt nun zu den Saar-Pfalz Braves. "Lee Jeka ist mein absoluter Wunschspieler. Ich will ihn schon seit drei Jahren in meine Mannschaft holen und freue mich sehr, dass es jetzt endlich geklappt hat", schwärmt Braves-Trainer Nenad Josipovic in für ihn ungewöhnlich hohen Tönen von dem 28-jährigen, der für zwei Jahre unterschrieben hat.

Kosta Karamatskos (TBB Trier), Erik Land (Baskets Bamberg), Rob McKiver (vereinslos), Jasmin Catovic (vereinslos), Nate Gerwig (vereinslos) und nun der Königstransfer Lee Jeka - sechs von acht Korbjägern, die für die Spielzeit 2011/2012 zugesagt haben, sind neu im Saarland. Lediglich Robert Cardenas und Mirko Damjanovic liefen bereits vergangene Saison in Homburg auf.

Die Mannschaft wird also kräftig umgekrempelt. "Dafür gibt es einige Gründe. Manche Spieler hätten wir gerne behalten, anderen haben wir aber gesagt, dass wir nicht mehr mit ihnen planen", kommentiert Braves-Manager Stephan Seile die hohe Fluktuation.

Die vielen Zu- und Abgänge sind jedoch ein generelles Problem in der Pro A. "Im internationalen Vergleich sind wir eine relativ starke Liga, aber bezahlmäßig eher schwach. Gerade die ausländischen Spieler sehen die Pro A als Sprungbrett für höhere Aufgaben", erklärt Seile das alljährliche Dilemma, den Kader zusammenzuhalten.

Der Kader der Braves wird in diesem Jahr nicht nur fast komplett neu aufgestellt, sondern auch weniger breit sein. Bedingt durch die spektakulären Transfers werden anstelle der üblichen zwölf Mann nur zehn das Trikot der Homburger übersteifen. "Wir haben uns entschieden, dieses Jahr mehr auf Qualität als auf Quantität zu setzen. Damit gehen wir zwar ein gewisses Risiko ein, aber das nehmen wir in Kauf", erläutert Seile. Bleiben Jeka und Co. von Verletzungen verschont, dürfte das Erreichen der Playoffs kein Problem sein - und dann ist alles möglich.

Vorbereitungsstart für die Braves ist der 20. August.

"Wir haben uns entschieden, dieses Jahr mehr auf Qualität als auf Quantität zu setzen."

Braves-Manager Stephan Seile

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