Dausend und die zweite Chance

Saarbrücken. Er war der Held der Partie - allerdings der tragische. Nach seiner Einwechslung in der 57. Minute beim ersten Drittliga-Heimspiel des 1. FC Saarbrücken gegen den VfL Osnabrück am vergangenen Samstag sorgte Stürmer Felix Dausend für mächtig Wirbel im Strafraum des VfL, spielte groß auf und hatte mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß

 Felix Dausend (Zweiter von rechts) konnte sich als Einwechselspieler gegen Osnabrück mehrfach in Szene setzen. Daher wird er wohl heute in Bielefeld von Beginn an auflaufen. Foto: Hartung

Felix Dausend (Zweiter von rechts) konnte sich als Einwechselspieler gegen Osnabrück mehrfach in Szene setzen. Daher wird er wohl heute in Bielefeld von Beginn an auflaufen. Foto: Hartung

Saarbrücken. Er war der Held der Partie - allerdings der tragische. Nach seiner Einwechslung in der 57. Minute beim ersten Drittliga-Heimspiel des 1. FC Saarbrücken gegen den VfL Osnabrück am vergangenen Samstag sorgte Stürmer Felix Dausend für mächtig Wirbel im Strafraum des VfL, spielte groß auf und hatte mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß. Doch der Ball wollte einfach nicht über die Linie - und so blieb es letztendlich beim 1:0 für die Gäste. "Nach dem Spiel war ich schon sehr deprimiert. Aber am Sonntag beim Training war das Ganze wieder abgehakt", sagt der 23-Jährige.Doch unbestritten hat Dausend ein Ausrufezeichen für das heutige Duell gegen Arminia Bielefeld gesetzt. Wenn die 22 Akteure der Startformation um 19 Uhr in der Schüco-Arena auflaufen, sind die Chancen nicht schlecht, dass sich der Saarbrücker Junge unter ihnen befindet. "Er hat nach seiner Einwechslung viel Schwung reingebracht und sich einige Chancen erarbeitet", lobt Trainer Jürgen Luginger. Ein Einsatz von Beginn sei "durchaus möglich". Es wäre eine Premiere für Dausend. Nach seinem Wechsel von Oberligist SVN Zweibrücken zum FCS im Frühjahr war er vor seiner Einwechselung am Samstag gegen Osnabrück nur zu einem Kurzeinsatz über eine Minute beim 3:2 bei Kickers Offenbach gekommen. Genau wie Tim Stegerer, Marcel Sökler und Artur Schneider war er für den Oberliga-Kader vorgesehen - doch nun greift das Quartett in der dritthöchsten deutschen Spielklasse an. Dem bulligen Dausend kann in dieser Saison der Sprung gelingen, dafür hat er in der Vorbereitung alles aus sich herausgeholt: "Es war von Anfang an mein Ziel, in die erste Mannschaft zu kommen", sagt Dausend selbstbewusst.

Momentan arbeitet der gelernte Bürokaufmann noch in der Buchhaltung des Café Lolo in Alt-Saarbrücken. Da es sich um einen Familienbetrieb handelt, kann er sich die Zeit selbst einteilen und bringt bisher beides unter einen Hut. "Ich muss abends ab und an zwar etwas länger arbeiten, aber das passt schon", sagt der Linksfuß, der in der Jugend beim FCS spielte und über den SC Halberg Brebach, den 1. FC Riegelsberg und Zweibrücken den Weg zurückgefunden hat. Nun setzt er auf die Karte Profi-Fußball. "Ich will es auf jeden Fall probieren. Aber ich mache nicht verrückt", erklärt Dausend.

Seine Chancen wird er in den kommenden Wochen auf jeden Fall bekommen, denn der FCS muss weiterhin auf seine beiden besten Torjäger der vergangenen Runde verzichten. Elf Tore erzielten sowohl Marcel Ziemer als auch Marius Laux. Ziemer wird nach seinem am ersten Spieltag beim 1:0 beim VfB Stuttgart II erlittenen Innenbandanriss im rechten Knie noch einige Wochen fehlen. Laux steht auf Grund anhaltender Rückenprobleme noch nicht wieder im Kader. Und da Markus Hayer gegen Osnabrück ganz vorne nicht überzeugen konnte und in Halbzeit zwei im Mittelfeld besser zurechtkam, scheint der Weg frei für Dausend. Vielleicht kann er den Spieß heute umzudrehen - und zu einem "richtigen" Helden zu werden.

saarbruecker-zeitung.de/fcs

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