Die 27. Sportart bei Olympia

Die Olympischen Spiele sind nicht nur die größte Sportveranstaltung der Welt. Sie sind auch ein riesiges Geschäft. In 26 verschiedenen Sportarten wird um Medaillen gekämpft. In einer bislang verborgenen 27

Die Olympischen Spiele sind nicht nur die größte Sportveranstaltung der Welt. Sie sind auch ein riesiges Geschäft. In 26 verschiedenen Sportarten wird um Medaillen gekämpft. In einer bislang verborgenen 27. Sportart gibt es keinen ernsthaften Wettkampf, denn der Sieger steht schon von Anfang an fest: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) ist in der Disziplin "Sponsorenschutz" nicht zu schlagen.Die Olympischen Symbole, das Olympische Feuer, die Begriffe "Olympia", "olympisch" und und und - das IOC behält sich das Recht vor, gegen jeden vorzugehen, der diese Symbole oder Begriffe zu Marketing-Zwecken nutzen will. Verständlich, denn die Großsponsoren zahlen zig Millionen für die Rechte. Ein bisschen kleinlich wirkt es dann aber schon, wenn ein Café in der Nähe des "Olympic Parks" in Stratford nicht "Olympic Café" heißen darf. Der Besitzer, gar nicht dumm, kratzte nach dem Verbot durch das IOC einfach das "O" von seinen Fensterscheiben ab. Jetzt sitzen die Leute eben im "Lympic Café" - und voll ist die Bude trotzdem.

Im Umkreis des "Olympic Parks" gibt es nirgendwo Pommes Frites - es sein denn, eine amerikanische Schnellrestaurant-Kette mit einem goldenen M als Logo bietet sie an. Die ist nämlich einer der IOC-Topsponsoren. Nicht dazu gehört ein deutscher Süßwarenhersteller, der weltweit Fruchtgummi aller Art verkauft. Die Firma mit Sitz in Bonn schlug dem IOC aber ein Schnippchen und verkauft in England zur Zeit den erlaubten "Games Mix" mit süßen Fahrrädern, Federbällen und Tennisschlägern im Angebot. Sieht gut aus, ist witzig und schmeckt. Und ich habe zurzeit definitiv ein Ernährungsproblem.

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