Das Drama von Frankfurt

Frankfurt. Der Kenianer Wilson Kipsang hat beim 30. Frankfurt-Marathon mit Streckenrekord in 2.03:42 Stunden gewonnen und dafür 95 000 Euro Preisgeld kassiert. Nur vier Sekunden fehlten dem 28-Jährigen zu weiteren 50 000 Euro. Denn Kipsang verpasste die Weltbestmarke seines Landsmannes Patrick Makau (2

Frankfurt. Der Kenianer Wilson Kipsang hat beim 30. Frankfurt-Marathon mit Streckenrekord in 2.03:42 Stunden gewonnen und dafür 95 000 Euro Preisgeld kassiert. Nur vier Sekunden fehlten dem 28-Jährigen zu weiteren 50 000 Euro. Denn Kipsang verpasste die Weltbestmarke seines Landsmannes Patrick Makau (2.03:38) - und damit auch die Rekordsumme von 145 000 Euro, die jemals bei einem deutschen Marathon ausgeschüttet worden wären.Wilson Kipsang lag bei seinem vierten Marathon bis kurz vor dem Ziel auf Weltrekord-Kurs und verpasste erst auf dem letzten Kilometer durch die Stadt der Banken den ganz großen Coup. Der dreifache Familienvater lief bei optimalen äußeren Bedingungen damit den zweitschnellsten Marathon der Geschichte. "Es war ein fantastisches Rennen, das Tempo war unglaublich", sagte Kipsang, der seinen Sieg von 2010 wiederholte. Für einen kenianischen Dreifachsieg unter den über 15 000 Läuferinnen und Läufern sorgten Levy Matebo als Zweiter (2.05:16) und Albert Matebo als Dritter (2.05:25) über die klassischen 42,195 Kilometer.

Völlig erschöpft kam Sabrina Mockenhaupt von der LG Sieg ins Ziel und musste kurzzeitig auf einer Trage medizinisch versorgt werden. In 2.28:08 Stunden unterbot die 32-fache nationale Meisterin - genauso wie Susanne Hahn vom SV schlau.com Saar 05 bei ihrer Rückkehr nach einer Babypause (2.28:49) - die Olympianorm (2.30:30), verpasste aber ihre angepeilte Bestzeit um zwei Minuten. "Bis Kilometer 34 lief es nach Plan, dann kam der Mann mit dem Hammer. Ich habe alles riskiert, heute viel verloren, habe aber zumindest die Norm", sagte Mockenhaupt. Für Hahn (Foto: cjo) lief die Rückkehr in den Leistungssport 14 Monate nach der Geburt ihres Sohnes Michael nach Maß, einer zweiten Olympia-Teilnahme nach 2008 steht nun nichts mehr im Weg. "Ich hatte noch nie so ideale Bedingungen. Das Publikum war toll, die Strecke flach - es hat alles gepasst", sagte Hahn strahlend und bedankte sich bei "den vielen Personen, die mich auf diesem Weg unterstützt haben".

 Wilson Kipsang quälte sich, aber den Weltrekord verpasste er um vier Sekunden. Foto: Veranstalter/BMW Frankfurt Marathon

Wilson Kipsang quälte sich, aber den Weltrekord verpasste er um vier Sekunden. Foto: Veranstalter/BMW Frankfurt Marathon

Der Sieg mit Streckenrekord ging derweil an die Äthiopierin Mamitu Daska (2.21:59), die völlig überwältigt den roten Teppich in der Frankfurter Festhalle küsste. dapd

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