Fußball Der TuS Mimbach zieht seine Mannschaften zurück

WEBENHEIM/MIMBACH · Kein guter Platz, kein Nachwuchs – der TuS Mimbach lässt das Kicken sein. Es gilt, „handlungsfähig zu bleiben“.

Und wieder einer weniger. Die Fußballer des TuS Mimbach werden zumindest in der kommenden Saison nicht mehr am Ligabetrieb des Saarländischen Fußballverbandes teilnehmen. Die Mimbacher hatten zuletzt unter der Trainerregie von Dietmar Pitz in der Kreisliga A Saarpfalz unter 13 Mannschaften mit 17 Punkten den elften Tabellenplatz erreicht. Nun ereilt den Traditionsverein das Aus in Sachen Spielbetrieb. Dass es soweit kam, hat für den Vorsitzenden Marc Muth vielfältige Gründe.

Einerseits sei der Hartplatz in Webenheim in einem „katastrophalen Zustand“. Die Mimbacher hatten 2014 ihr Heimatdorf in Richtung des langjährigen Lokalrivalen Webenheim verlassen. Dies hatte vor allem unter den älteren Mitgliedern für einigen Unmut gesorgt. Die Verantwortlichen des Vereins hatten sich dazu entschlossen, den Hartplatz in Mimbach zurückzulassen. In Webenheim durften sie bezüglich eines Rasenplatzbaus höhere Zuschüsse als in Mimbach erwarten. Außerdem war der Hartplatz in Webenheim damals im Vergleich zum Mimbacher noch in einem besseren Zustand. Die Mimbacher fanden in Webenheim außerdem eine leistungsstärkere Flutlichtanlage und ein modernes Sportheim vor. Der SV Webenheim war zuvor aufgelöst worden. Beide Vereine hatten sich über viele Jahrzehnte hinweg erbitterte Nachbarschaftsduelle geliefert, ehe zu Beginn des neuen Jahrtausends für fünf Jahre eine Spielgemeinschaft folgte.

Der Traum von einem neuen Naturrasenplatz in Webenheim platzte dann für die Mimbacher sehr schnell. Es gab noch nicht einmal eine Erneuerung der in die Jahre gekommenen Hartplatzdecke. Laut Muth hätte es Fördergelder nur bei Erfüllung von Auflagen im Sportheim gegeben, was für den Verein finanziell nicht erfüllbar gewesen wäre. „Fast sämtliche Vereine im Umkreis verfügen mittlerweile über Rasen- oder Kunstrasenplätze. Wir bezahlen hier kein Geld. Hinzu kommt der schlechte Zustand des Platzes. Außerdem hätten wir viel lieber in der Kreisliga A Bliestal mit vielen Derbys gespielt“, meint Muth und ergänzt: „Zuletzt hatten wir nur noch eine Kaderstärke von 15 Mann, von denen bereits drei, vier sehr in die Jahre gekommen sind. Hinzu kommt, dass die Teilnahme an verschiedenen Festen finanziell bei weitem nicht mehr so viel abwirft wie früher.“

Der Mimbacher Vorstand will sich die Option offen erhalten, eventuell noch einmal mittelfristig in den Spielbetrieb zurückzukehren. Die meisten Spieler sind zum SV Alschbach gewechselt. „Davon profitieren sowohl die Alschbacher als auch unsere bisherigen Spieler. Der Alschbacher Verein wird klasse geführt. Und unsere Jungs, die dorthin wechseln, sind charakterlich top und trainingseifrig. Ich selbst werde in die AH des SV Rohrbach wechseln. Wir wollen den TuS Mimbach als Gesamtverein am Leben und uns sämtliche Optionen erhalten“, betont der Vorsitzende. Neben der Fußballabteilung wird noch Dart, Leichtathletik und Turnen für Frauen angeboten. Aktuell gibt es ungefähr 160 Mitglieder. Zuletzt hatten die Mimbacher auch versucht, mit verschiedenen Vereinen eine Spielgemeinschaft einzugehen, was jedoch nicht gelang.

Wer weiß? Vielleicht ziehen ja die Mimbacher auch wieder in ihr Heimatdorf zurück. Das frühere Sportheim wird dort derzeit als Kleiderkammer genutzt. „Wie gesagt: Wir halten uns sämtliche Optionen offen. Bezüglich einer möglichen Rückkehr nach Mimbach wurden lose Gespräche geführt. Es gilt, weiterhin handlungsfähig zu bleiben“, sagt Muth.

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