Auf in die Hitzeschlacht

Melbourne. Einer der Höhepunkte des Tennisjahres wartet gleich zu Beginn: Die Australian Open in Melbourne (ab Sonntagnacht) genießen unter den Spielerinnen und Spielern den Ruf, besonders anstrengend, aber auch besonders stimmungsvoll zu sein

Melbourne. Einer der Höhepunkte des Tennisjahres wartet gleich zu Beginn: Die Australian Open in Melbourne (ab Sonntagnacht) genießen unter den Spielerinnen und Spielern den Ruf, besonders anstrengend, aber auch besonders stimmungsvoll zu sein. Aus der ganzen Welt strömen die Tennisfans auf den fünften Kontinent und sorgen vor allem in den "Night-Sessions" für atemberaubende Stimmung. "Australien ist immer eine Reise wert", sagt der Orscholzer Benjamin Becker, der die Australian Open gleich hinter seinem Lieblingsturnier, den US Open in New York, einordnet. Trotz teilweise fast unmenschlicher Temperaturen.

Wenn es dann noch die Auslosung nicht gut mit einem meint, kann aus der Australien-Lust schnell Frust werden. Wie bei Becker, der 2007 und 2008 immer Top-Gegner in der Auftaktrunde zugelost bekam: Beide Male waren der Serbe Novak Djokovic und der Russe Marat Safin eine Nummer zu groß. 2009 verzichtete die derzeitige Nummer 39 der Welt auf den Australien-Trip. 2010 scheint aber alles anders: In Runde eins trifft der 28-Jährige auf einen Qualifikanten. Nachdem er zuvor in Doha und Sydney (jeweils Achtelfinale) respektable Ergebnisse erzielt hat, rechnet der 28-Jährige sich auch in Melbourne einiges aus.

Mit guten Ergebnissen konnte Kristina Barrois dagegen nicht wirklich aufwarten. Nach einer intensiven Vorbereitung zu Hause in Urexweiler kam die 28-Jährige verschnupft nach Auckland und gewann dort in der Qualifikation nur eine Runde. In Sydney schied die Weltranglisten-81. nach hartem Kampf in der ersten Qualifikationsrunde gegen die Französin Pauline Parmentier aus. 2010 scheint aber auch bei ihr das Losglück Einzug zu halten: Statt einer Top-Favoritin (wie etwa die Weltranglisten-Vierte Elena Dementieva im Vorjahr) trifft Barrois nun auf Akgul Amanmuradova aus Usbekistan. Die schlimmsten Befürchtungen, beispielsweise "gegen Kim Clijsters, Justine Henin oder eine der Williams-Schwestern antreten zu müssen", erwiesen sich also als unbegründet.

Die wollte die Wahl-Saarbrückerin Anna-Lena Grönefeld auch auf keinen Fall erwischen - und das Los meinte es nicht schlecht mit ihr. Die 24-Jährige trifft auf die Italienerin Roberta Vinci (Nummer 63 der Welt). "Ich möchte nicht zu weit schauen und werde versuchen, die erste Runde sicher zu überstehen", sagt die Weltranglisten-67. und fühlt sich nach den Vorbereitungsturnieren in Brisbane und Sydney gut vorbereitet: "Ich bin froh, einige Matches gespielt zu haben." Den Temperatur-Unterschied Saarbrücken-Melbourne hat Grönefeld übrigens ganz gut verdaut: "Es war lange nicht so schlimm wie im letzten Jahr."

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