Anheimeln in der Baustelle

Elversberg · Es war das erste Spiel in der umgebauten Kaiserlinde. Doch für die Saarland Hurricanes könnte das Elversberger Stadion eine neue Heimat werden. Auch wenn die Abstimmung mit der SVE noch alles andere als optimal verlief.

Vorerst hatten es sich nur ein paar Handwerker auf der zukünftigen Haupttribüne der Elversberger Kaiserlinde gemütlich gemacht. Noch zählt das alles als Baustelle, und die Bestuhlung weist auch noch die ein oder andere Lücke auf. Und so drängten sich die gut 600 Zuschauer des Football-Bundesligisten Saarland Hurricanes auf die gegenüberliegende Tribüne. Es wird wohl noch etwas dauern, bis sich die Hurricanes und ihr Anhang an die neue Heimat in Elversberg - zehn Kilometer von der alten im Saarbrücker Ludwigspark entfernt - gewöhnt haben. Doch gefremdelt haben sie nicht. "Von der Atmosphäre her ist das für uns viel besser als im Ludwigspark", sagt Präsident Tobias Bagusche. Wo sich die Zuschauer im weiten Rund des Ludwigspark noch verliefen, rückt nun alles zusammen. "Uns gefällt es gut hier", sagt auch Kapitän Paul Motzki.

Dabei dürfte natürlich auch das 18:13 gegen die Rhein-Neckar Bandits seinen Teil beigetragen haben. Gegen den Tabellenvierten hatten sich die Hurricanes im ersten Viertel noch schwer getan, sich dann nach 0:10-Rückstand aber gerade in der Defensive gesteigert. Zwei Minuten vor Schluss war die Partie durch Bastian Schmidts Touchdown entschieden. "Es war an der Zeit", sagt Motzki. Und ein guter Start in der neuen Heimat, die vielleicht nicht nur eine Lösung auf Zeit sein kann. Die Kaiserlinde scheint wohl die Wunschlösung zu sein. "Es spricht einiges dafür, hier auch in der kommenden Saison zu spielen", sagt Bagusche. Mit den angedachten Flutlichtspielen hätten die Hurricanes sogar ein Alleinstellungsmerkmal in der German Football League.

Allerdings ist bei den Abstimmungen mit der SV Elversberg noch Luft nach oben. So hatten die Hurricanes erst am Montagabend die endgültige Zusage, überhaupt am Samstag an der Kaiserlinde spielen zu können. Bagusche zeigt Verständnis, wohl auch, weil noch die Verhandlungen für die kommende Saison anstehen: "Das war ein Abstimmungsproblem. Die SV Elversberg ist ja durch die Suche nach einem neuen Trainer unter Zugzwang. Da war nicht immer klar, wer unser Ansprechpartner ist. Auch heute hat noch nicht alles gepasst." So stand der VIP-Raum nicht zur Verfügung, weil dort eine private Feier stattfand. Kein Idealfall, auch wenn der erste Sieg seit acht Spielen über die kleinen Unannehmlichkeiten hinwegtröstet.

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