Zwillinge Makana und Bote Baku Auf den Spuren von Riedle und Völler

Wrexham · Die Zwillinge Makana und Bote Baku wollen mit den deutschen U21-Fußballern erfolgreich in die EM-Qualifikation starten.

 Bote Baku – Spitzname „Ridle“ in Anlehnung an Ex-Nationalspieler Karl-Heinz Riedle – hat es beim FSV Mainz 05 schon auf 21 Bundesliga-Spiele und zwei Tore gebracht.

Bote Baku – Spitzname „Ridle“ in Anlehnung an Ex-Nationalspieler Karl-Heinz Riedle – hat es beim FSV Mainz 05 schon auf 21 Bundesliga-Spiele und zwei Tore gebracht.

Foto: dpa/Robert Michael

Ridle und Rudi sind endlich wieder im DFB-Trikot vereint. Nicht die Weltmeister Karl-Heinz und Völler natürlich, sondern die Zwillinge Makana und Bote Baku mit ihren ungewöhnlichen Spitznamen. „Das letzte Mal haben wir in der A-Jugend zusammengespielt. Es freut mich extrem, mit meinem Bruder hier zu sein“, sagt Bote Baku. Gemeinsam starten sie an diesem Dienstag in Wales mit der deutschen U21-Nationalmannschaft in die EM-Qualifikation (20 Uhr MESZ/ProSieben Maxx).

„Makana“ und „Bote“ sagt im DFB-Team aber kaum jemand, ihre Spitznamen sind längst Usus. Bote hat sich „Ridle“ Anfang 2018 sogar in den Pass eintragen lassen. Ohne das „e“ in der Mitte, wohlgemerkt. Sein Bruder Rudi hat diesen Schritt noch nicht gewagt. „Mein Vater war damals ein Fan von Rudi Völler. Er wollte, dass ich genauso werde wie er. Wobei das ziemlich schwierig ist“, sagt Baku grinsend.

Vater Lutumba wurde zum Anhänger der Nationalmannschaft, nachdem er 1992 aus dem damaligen Zaire nach Deutschland zog. Als 1998 in Mainz die Zwillinge zur Welt kamen, fielen die „richtigen“ Namen schnell unter den Tisch. Inzwischen haben sich die Wege getrennt: Ridle Baku hat es bei Mainz 05 schon auf 21 Bundesliga-Spiele und zwei Tore geschafft, sein Bruder bei Holstein Kiel immerhin auf fünf Zweitliga-Begegnungen. Kurios verlief Ridles Debüt: Im April 2018 war er schon mit der Mainzer U23 auf dem Weg nach Freiburg, als er zurückbeordert wurde, an einer Raststätte umkehrte, in der Startelf des Bundesliga-Teams stand – und traf.

Nun gehen die beiden 21-Jährigen gemeinsam für die deutsche U21 auf Torejagd. Beim Test gegen Griechenland in Zwickau (2:0) durfte jeder eine Halbzeit ran. „Wir haben das genossen, auch wenn wir nicht gleichzeitig auf dem Platz standen. Es freut uns, an alte Zeiten anknüpfen zu können“, sagt Rudi. Als Zwillinge gleichzeitig auf dem Rasen standen für die U21 bislang nur Andreas und Oliver Schmidt (1995) sowie Nils und Olaf Schmäler (1990).

Gut möglich, dass DFB-Trainer Stefan Kuntz in Wales von Beginn an auf die Brüder setzt. Zumal Rudi etwas offensiver spielt als Ridle. Einen Ausrutscher sollte das DFB-Team nach Möglichkeit vermeiden. „Jetzt wird es ernst. Wir müssen einfach die Dinge, die wir gegen Griechenland gut gemacht haben, auch in Wales auf den Platz bringen. Und dann werden wir mit einem Sieg nach Hause fahren“, sagt Ridle, der aber auch gewarnt ist: Gegen Belgien, vom Neunkircher Kuntz zum Gruppenfavoriten erklärt, gewann Wales zum Start mit 1:0.

Die Hoffnungen in Wales ruhen nicht zuletzt auf Stürmer Lukas Nmecha, der nahe Manchester aufwuchs. Der Stürmer des VfL Wolfsburg ist einer von nur drei Spielern im Aufgebot, die im Sommer mit der U21 Vize-Europameister wurden. Gegen Griechenland hatte der 20-Jährige seinen ersten Treffer im DFB-Trikot erzielt.

 Makana „Rudi“ Baku (rechts) bejubelt mit Dennis Geiger (links) und Niklas Dorsch (Mitte) dessen Tor gegen Griechenland.

Makana „Rudi“ Baku (rechts) bejubelt mit Dennis Geiger (links) und Niklas Dorsch (Mitte) dessen Tor gegen Griechenland.

Foto: dpa/Robert Michael

Ein Sieg wäre auf dem Weg zur EM 2021 Gold wert. Dort wollen dann auch Rudi und Ridle dabei sein. Und wer weiß, vielleicht geht ja auch noch mehr. „Irgendwann gemeinsam für die A-Mannschaft zu spielen“, sagt Rudi, „das wäre ein absoluter Traum.“

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