Sommermusik-Genuss mit dem KammerChorSaarbrücken

Saarbrücken · Bevor der KammerChor Saarbrücken sich zu meist höchst erfolgreich bestandenen internationalen Wettbewerben aufmacht, stellt er das betreffende Programm gerne zuhause vor. In wenigen Wochen geht es diesmal ins Baskenland, und so war die überregional besetzte Formation am Samstag bei der Saarbrücker Sommermusik zu hören.



Unter dem Titel "Licht und Schatten" standen "lebensbedingende Gegensätze" im Fokus. Ort war der gutbesuchte Rathausfestsaal, und sogar in dessen sehr direkter Akustik hinterließen die von Georg Grün geleiteten Sängerinnen und Sänger hervorragende Eindrücke. Los ging es mit der anspruchvollen Motette "Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen" von Johannes Brahms, inbrünstig gesungen und nach allen Regeln der Kunst in weiten Bögen dynamisch durchschattiert. Ein Hörgenuss, der sich mit spätromantischen Noten Max Regers fortsetzte. Dessen "Frühlingsblick" eröffnete einen Reigen jahreszeitlicher Kontraste, darunter Heinz Holligers orchestraler "Herbst" und ein Opus des estnischen Komponisten Veljo Tormis über einen Herbststurm, bei dem man förmlich die Böen zählen konnte. Ein Leuchtturm inmitten der Hochleistungen war György Ligetis knifflige Hölderlin-Vertonung "Hälfte des Lebens". Abgerundet wurde der Abend, mit Blick auf den Wettbewerb, mit Noten zeitgenössischer spanischer Komponisten (Josu Elberdin, Xabier Sarasola) und mit deutschen Volksliedern, so Marcus Schmidls pfiffigem Arrangement zu "Es klappert die Mühle". Als frenetisch erklatschte festliche Zugabe erklang ein Anthem von Henry Purcell.

Sommermusik-Epilog: 20. November, Saarlandmuseum: Liederabend mit Ralf Peter und Claudia Kemmerer; 29. November, Johanneskirche: Vertonung von Werken Paul Celans.

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