„Saarbrücker Sommermusik“ endet hinreißend im Herbst

Saarbrücken · Zum endgültigen Abschluss der „Saarbrücker Sommermusik 2013“ erklärte der künstlerische Leiter Thomas Altpeter in heiterer Stimmung: Die beiden späten Epiloge im November sollten nicht zuletzt die Zeit bis zur nächsten Ausgabe des Festivals verkürzen helfen. Um das Zitat „Vom Purpurwort, das wir sangen“ des diesjährigen Sommermusik-Poeten Paul Celan hatte Lutz Gillmann (Leitung, Klavier, Konzept) am Freitag in der gut besuchten Johanneskirche ein Mammutprogramm gestrickt.

Gillmanns erweitertes Ensemble "La rosa dei venti" zeigte sich sehr gut vorbereitet.

Ausgewogenes Klangbild

Der junge Chor gefiel mit ausgewogenem Klangbild quer durch die Register und zeigte sich selbst klippenreichen Noten gewachsen; die gestandenen Leistungen der Solisten aus den Ensemblereihen rundeten den positiven Gesamteindruck ab. Zugleich expressiv und straff gestaltet, drangen Werke von Komponisten aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ans Ohr. Und als Uraufführung eine "Motette" aus der Feder der letztjährigen Saarbrücker Kulturstipendiatin Kathrin A. Denner. Einen Bogen bis zum weihnachtlichen Renaissance-Hit "Es ist ein Ros entsprungen" schlug eine Collage Gillmanns. Im instrumentalen Fokus des Abends stand der Echo-Klassik-Preisträger 2012 Eduard Brunner (Klarinette). Mit Verve und ebenso bizarren wie minutiös geblasenen Tonformungen hatte er den begeisterten Applaus verdient.

So auch beim Höhepunkt, der packenden letzten Komposition "Geheime Botschaften" des am 26. November 2012 verstorbenen Saarbrücker Komponisten Theo Brandmüller: Bei deren fragilem Stimmengeflecht verschmolz das Klarinettentimbre mit den Glissandi eines Streichquartetts, das den zweiten Festival-Epilog kompetent begleitete.

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