Videokünstler verzaubert Musik mit Licht-Effekten

Saarbrücken · Aufmerksame Augen und Ohren waren gefragt am Donnerstag bei der anspruchsvollen Performance "Zeitgleichzeit 2: der Töne Licht" im Theater im Viertel: Nur dann fügten sich die expressive Stimmakrobatik Ralf Peters, die oft harschen und kargen Viola-Einlagen Monika Bagdonaites und die schwungvoll abstrakten Live-Zeichnungen Katja Romeykes zu einem aufschlussreichen Experiment mit dem Thema Zeit in der Kunst.

Das Ausgangsmaterial lieferten Worte von Brentano, Mottogeber der aktuellen Saarbrücker Sommermusik, und Noten von Schumann, Brahms, Hindemith und Louise Reichardt (1778 bis 1826); das verbindende Element und Transformator zugleich war die Videokunst von Krischan Kriesten. Seine oft an expressionistische Filme der 1920er-Jahre erinnernden Verfremdungen und Lichtkompositionen waren ein Augenschmaus, und sie machten viele der "visuell-auditiven Grenzgänge" erst möglich: Etwa, wenn hier die Gleichzeitigkeit aufgehoben und nach zeitversetzten Projektionen musiziert wurde. Ein spannendes Puzzle, das mit kräftigem Applaus honoriert wurde.

Weitere Sommermusik-Termine: Samstag, 20 Uhr, Bischmisheimer Schinkelkirche, Ensemble Unterwegs. Sonntag, 17 Uhr, Rathausfestsaal: Ensemble Dal Niente aus Chicago.

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