Wenn Erdgeschichte zum Leben erwacht

Landsweiler-Reden · „Kolossal“, „absolutes Muss“, „ganz toll“ – kaum ein Superlativ, der bei der Befragung der ersten regulären Besucher von Gondwana II nicht fiel. Die zum Teil von weit her angereisten Gäste zeigten sich durch die Bank weg begeistert von der eben erlebten Zeitreise zu den Ursprüngen der Menschheit. Und wollen alle wieder kommen.

 Gondwana II zeigt in zwölf Szenenbildern die Evolutionsgeschichte vom Urknall bis zum Leben im heutigen Weltraum. Foto: Willi Hiegel

Gondwana II zeigt in zwölf Szenenbildern die Evolutionsgeschichte vom Urknall bis zum Leben im heutigen Weltraum. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

. Das muss man erst mal verdauen. Gerade eben noch hat ein ziemlich hässlicher, ziemlich fies wirkender Giganotosaurus das Baby einer gutmütig-trägen Riesin namens Titanosaurus im Visier. Aber noch bevor es zu einem Kampf auf Leben und Tod zwischen der 20 Meter-Vegetarierin und dem Acht-Tonnen-Fleischfresser kommen konnte, beendete der legendäre Meteorit die Dinosaurier-Ära einerseits und die Zeitreise der Gondwana-II-Besucher andererseits.

"Sehr schön", lautet der erste spontane Kommentar, abgegeben von einem Hünen mit Stoppelhaar, nach dem Auschecken. "Vor allem die Lebensgröße der Figuren" hat es Tom Thiel angetan. Mit Frau und Kind sei er "sofort her gekommen", als er von der Eröffnung erfuhr. Und sie hat sich gelohnt, die Anfahrt aus Luxemburg. Geradezu schwärmerisch lobt Thiel "die Echtheit und Atmosphäre" der Ausstellung. Für seinen fünfjährigen Sohn war die Mittelalter-Szene mit den Rittern der Hit. "Hier werden viele Themen aufgegriffen, die ihn interessieren. Das passt."

"Ganz toll", "total beeindruckend" - Andreas und Christina Pingler geben es gern zu: Sie sind ziemlich baff. Vor etwa einem Jahr hatte das Ehepaar den Gondwana-Dinos das erste Mal einen Besuch abgestattet. "Wir waren damals schon begeistert." Angesichts der Baustelle war klar, dass man noch mal wieder kommen muss. Einen schönen Anlass bot jetzt der Geburtstag von Mutter Regina, verpackt als Familienausflug von Ludwigshafen nach Landsweiler. "Damit haben wir nicht gerechnet." Christina Pingler staunt noch immer über das gerade Gesehene und Gehörte. "Die Tiere sahen so echt aus." "Wer Kinder hat, der muss hier her." Findet ein weiteres Pingler Familienmitglied, das allerdings im schwäbischen Biberach zu Hause ist. Dort unterrichtet Michael Pingler Geschichte und Mathematik und hat sich gerade spontan geschworen: "Ich werde auf jeden Fall mit einer Schulklasse herkommen." Auch wenn das drei Stunden Fahrtzeit pro Strecke bedeutet. Warum? Weil Wissen selten so spannend und gut gemacht vermittelt wird. "Die Steinzeit, die Bronzezeit, da ist ja alles drin."

Für adäquat umgesetzt hält Regina Pingler die Themen: "Es ist sehr ansprechend." Sie fände es sehr schade, wenn man Gondwana nur auf einen Kinder-Erlebnispark reduziert. "Erdgeschichte ist doch für alle interessant."

Viele Worte machen ist nicht Lukas' Ding. "Schön" war's, meint der Sechsjährige. Vor allem "das Mammut". Obwohl: "Noch schöner war das Krokodil in der Höhle." Und wenn man es recht bedenkt, war die Show eigentlich "noch besser". Da hat es Lukas dann sogar ein bisschen mit der Angst gekriegt, als ein Nest mit Eiern und frisch geschlüpften Dinos in Gefahr schwebten.

"Super schön", "ganz toll", "faszinierend", Lukas Mama Melanie Ringeisen hatte mit vielem gerechnet und war trotzdem überrascht. Die Saarbrückerin war bereits fünf Mal in der ersten Ausstellung. Die nun noch übertroffen wird. "Wir kommen auf jeden Fall wieder." Ein wichtiges Kriterium ist für Opa Jürgen Mahnert die Barrierefreiheit. Auch hier: Top Bewertung. "Mit dem Rollstuhl hatten wir keinerlei Probleme."

"Wachgerüttelt" fühlte sich Heike Reichardt vom gerade Erlebten. "Da sieht man wieder, wie klein man eigentlich ist", ein winziges Teilchen im Lauf der Welt. Involviert ins Kostencontrolling, war die Dresdnerin eigens zur Eröffnung die 650 Kilometer aus der sächsischen Landeshauptstadt angereist. "Das hier hat meine Vorstellungen weit übertroffen." Die ganzen Einzelheiten, die Detailverliebtheit: "einfach super".

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