Kegeln Oberthal hat den Sekt „schon geschüttelt“

Oberthal  · Die Bundesliga-Kegler der KFO stehen vor ihrem 21. Titelgewinn. Selbst ein vorletzter Platz auf der heimischen Bahn zum Abschluss der Play-Offs an diesem Samstag würde den Kegelfreunden zur Meisterschaft reichen.

 Jürgen Wagner geht seit 14 Jahren für die Kegelfreunde Oberthal in die Vollen. Nur zwei Mal wurde der 45-Jährige in dieser Zeit mit der Mannschaft nicht deutscher Meister.

Jürgen Wagner geht seit 14 Jahren für die Kegelfreunde Oberthal in die Vollen. Nur zwei Mal wurde der 45-Jährige in dieser Zeit mit der Mannschaft nicht deutscher Meister.

Foto: B&K/Bonenberger/

Die Bundesliga-Kegler der KF Oberthal werden an diesem Samstag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zum 21. Mal in ihrer Vereinsgeschichte Deutscher Meister. Vor dem letzten Spieltag der Meisterschafts-Endrunde (Play-Offs) an diesem Samstag ab 12 Uhr im Oberthaler Kegelsportzentrum führen die KFO die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung vor den Verfolgern KSV Riol und SK Heiligenhaus an.

Konkret heißt das, dass Oberthal schon ein vorletzter Platz zum Titelgewinn ausreichen würde. Und das auf der eigenen Bahn, wo Oberthal seit Jahren ungeschlagen ist. „Wir haben den Sekt nicht nur im Kühlschrank stehen, wir haben ihn auch schon geschüttelt“, sagt Oberthals Jürgen Wagner lachend. Der 45-Jährige aus Spiesen-Elversberg spielt seit 14 Jahren für die KFO und wurde in dieser Zeit nur zwei Mal nicht deutscher Meister – und zwar in den Jahren 2016 und 2018, als Oberthal jeweils „nur“ Vizemeister wurde.

„Nach der verpassten Meisterschaft im vergangenen Jahr wollten wir es uns dieses Mal unbedingt beweisen, dass wir es noch können“, sagt Wagner. Und das gelang eindrucksvoll. Schon die reguläre Saison beendete der deutsche Rekordmeister auf Rang eins. In den bisherigen drei Partien der Meisterschafts-Endrunde landeten die KFO immer auf dem zweiten Platz von vier Teams. Sowohl beim KSV Riol, bei der SG Düsseldorfer Kegler wie auch bei den SK Heiligenhaus warfen jeweils nur die Gastgeber mehr Holz. Aufgrund des gegenüber anderen Sportarten deutlich höheren Heimvorteils im Kegeln, waren diese drei zweiten Plätze aber schon ganz nah an der maximal möglichen Ausbeute.

„Wichtig war vor allem, dass wir gleich am Anfang in Riol drei Zähler geholt haben“, blickt Wagner zurück. Beim verpassten Titelgewinn vor zwölf Monaten hatte Oberthal bei den Rheinland-Pfälzern, die später über den Titelgewinn jubeln konnten, gepatzt. Dieses Mal lief es anders.

Wie lange die Oberthaler Dominanz in der Herren-Bundesliga noch anhält, ist schwer abzusehen. „Wir haben eine erfahrene Mannschaft, was uns auch dieses Mal in den Play-Off-Spielen geholfen hat“, erklärt Wagner. „Aber da wir alle älter werden, wird es von Jahr zu Jahr schwieriger. Die Knochen tun ein wenig mehr weh, und das Training fällt einem etwas schwerer“, hat der 45-Jährige erkannt.

Neben Wagner sind mit Holger Mayer (ebenfalls 45) sowie Markus Gebauer (43) noch zwei weitere Leistungsträger des Rekordmeisters älter als 40 Jahre. Mannschaftsführer Daniel Schöneberger und der Franzose Michael Pinot sind beide 37. Der Luxemburger Gilles Mores ist mit 26 Jahren der einzige Stammspieler unter 30. „Irgendwann wird ein Umbruch kommen müssen“, weiß Wagner. Bis es soweit ist, wollen die „alten Hasen“ aber erst einmal noch ein wenig weitermachen – und noch die eine oder andere Meisterschaft feiern. „Wir schauen von Jahr zu Jahr, wie lange es noch geht. Im Kegeln ist es wie in anderen Sportarten auch: Manche können ein wenig länger spielen, andere halt nicht.“

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