Starke Sänger mit Köpfchen

Eppelborn. "Elf Männer müsst ihr sein"- "Schwarz und Weiß", wer kennt sie nicht, die zahlreichen geflügelten Worte, die gerade jetzt im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft in fast aller Munde sind

Eppelborn. "Elf Männer müsst ihr sein"- "Schwarz und Weiß", wer kennt sie nicht, die zahlreichen geflügelten Worte, die gerade jetzt im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft in fast aller Munde sind. Doch was machen zwölf junge Männer, die in weißen Fliegen und schwarzen Frackschwänzen lautstark die Bühne des Eppelborner Big Eppel stürmen? Auf keinen Fall Fußballspielen. Doch für beste Unterhaltung sorgten die A-cappella-Formation The Harvard Din & Tonics mindestens ebenso wie die Nationalmannschaft. So geschehen am vergangenen Mittwochabend, als die jungen Sänger, die sich kurz die "Dins" nennen, ihr Konzert im Rahmen ihrer Welttournee eröffneten. Und so rasant und schwungvoll wie in der Eröffnung, ging der außergewöhnliche Konzertabend mit den Studenten der amerikanischen Elite-Universität Harvard weiter. Am Vormittag waren sie in Eppelborn angekommen und wohnten für einen Tag bei Gastfamilien, wie Aloysius Scholtes vom Kulturamt der Gemeinde erzählte.

Big Eppel statt Big Apple

Gleich von Anfang an nahmen die A-cappella-Spezialisten ihr Publikum mit auf eine Reise durch die A-cappella-Literatur aus dem "Great American Songbook", aber auch Welthits von Frank Sinatra, Rock' n' Roll und gar klassische irische Balladen mit viel Gefühl erklangen im Big Eppel. Über diesen Veranstaltungsort freuten sich die Studenten, denn selbst für Jack Luce aus Atlanta, der sich besonders auf den Aufenthalt in Deutschland freute - "da kann ich endlich mein Deutsch verbessern" - war es schon was ganz besonderes im "Big Apple" aufzutreten. Seit einigen Wochen sind die Studenten, die unter anderem Wirtschaft, Informatik, Neurobiologie oder Soziologie studieren, unterwegs. Sie sind bunt zusammengewürfelt, ihre Heimat ist Atlanta, Miami, Kalifornien, New York oder gar Singapur. "Und da haben wir schon ein wenig Heimweh", so Luce. Sogleich stimmte die Formation die Nationalhymne an und legte gleich noch das Lied der Universität nach. Doch so förmlich ging es nicht immer zu, selbst Sinatras "The Lady is a tramp" war durch die Eigeninterpretation der Studenten nicht nur ein Ohren- sondern auch ein toller Augenschmaus.

Schauspielerisches Talent

Begeisterter Applaus war immer wieder der Lohn für außergewöhnliche stimmliche Leistungen, aber auch den hohen Unterhaltungswert. Mit viel Rhythmusgefühl brachten die zwölf Sänger das Stück "We have our fingers closed" auf die Bühne, doch wer gedacht hatte, es würde nicht noch schneller gehen, wurde eines Besseren belehrt. Mit schauspielerischen Einlagen, Leichtigkeit und doch einer absoluten Perfektion begeisterten die jungen Studenten, die mit viel Charme gemeinsam durch das abwechslungs- und temporeiche Programm führten.

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