Globus St. Wendel Solidarität üben beim Einkaufen

St. Wendel · Wie arbeitet ein SB-Warenhaus in dieser schwierigen Lage? Ein Gespräch mit Horst Lang, Leiter Arbeitssicherheit in der Globus-Koordination.

 Auf dem Parkplatz beim Globus SB-markt in St. Wendel sah es diese Woche so aus.

Auf dem Parkplatz beim Globus SB-markt in St. Wendel sah es diese Woche so aus.

Foto: B&K/Bonenberger/

„Wichtiger Hinweis für unsere Kunden: Nehmen Sie Rücksicht.“ So steht es auf dem großen Informationsschild am Eingang des Globus-Markts in St. Wendel. Auch auf den Bildschirmen wirbt das Unternehmen im SB-Warenmarkt derzeit für gegenseitigen Respekt beim Einkauf.

Das Coronavirus hat das Einkaufen im SB-Markt drastisch verändert. Auf den Boden geklebte rot-weiße Bänder an der Fleischkäsetheke und den Kassen weisen auf den einzuhaltenden Sicherheitsabstand hin. Das Restaurant ist geschlossen. Auch der Zapfhahn des Bistros im Erdgeschoss ist zu, dort gibt es auch keine Sitzgelegenheiten mehr. Die Schmuck-, Schreibwaren-, Kleiderabteilungen im ersten Stock sind seit Donnerstag mit Flatterbändern abgesperrt. „Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus haben die Behörden weitere kontaktreduzierende Maßnahmen eingeleitet. In diesem Zuge müssen wir einige Bereiche unseres Gebrauchsgütersortimentes leider für den Verkauf sperren“, steht auf großen Schildern.

Einkaufen als Erlebnis, sich treffen, austauschen, gemütlich frühstücken, ein Bierchen trinken, das gibt es im Globus aktuell nicht mehr. „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass die Verweildauer drastisch reduziert wird“, unterstreicht Horst Lang, Leiter der Qualitätssicherung und Arbeitssicherheit bei Globus, die Bedeutung der Einschränkungen.

Die Menschen sollen nur noch zum Einkaufen in das Geschäft kommen. „Globus ist offen und wird weiterhin offen sein“, unterstreicht Lang: „In der Corona-Krise sehen wir uns in der Verpflichtung, als Nahversorger Waren zur Verfügung zu stellen.“ Und das könne man.

Denn Waren seien ausreichend vorhanden. Hamsterkäufe hält er für unnötig. Alle Artikel seien erhältlich. Es könne bei zu starker Nachfrage allerdings dazu kommen, dass sich bei dem einen oder anderen Artikel der Nachschub verzögere. Lang: „Wenn nicht gehamstert wird, ist für jeden genug da.“ Seine Bitte: „Wir müssen uns mehr solidarisch erklären, in allem, was wir tun.“ Eine Kontingentierung von Produkten gebe es allerdings nicht.

Lang empfiehlt den Kunden, so einzukaufen wie immer. Man solle sich vorher Gedanken machen, was man brauche, einen Einkaufszettel schreiben und den dann abarbeiten. „Wir haben offen, von morgens bis abends“, wirbt der Leiter der Qualitätssicherung für eine möglichst gute Verteilung der Besucherströme. Das verringere auch das Ansteckungsrisiko. Man müsse zum Beispiel nicht morgens früh in der Schlange stehen.

Apropos Ansteckungsrisiko. Das wolle das Unternehmen auch für seine Mitarbeiter möglichst gering halten. Deshalb werden zum Beispiel die Kassenbereiche mit Plexiglasscheiben geschützt. An den Verkaufstheken gebe es genügend Abstand zu den Kunden. Auch arbeiteten die Mitarbeiter in festen Teams in den verschiedenen Schichten. Sollte ein Mitarbeiter in einem Team erkranken, müsse nur dieses in Quarantäne. „Das erhöht die Sicherheit“, unterstreicht Lang.

Auch in der Globus-Koordination in St. Wendel, die unter anderem für die Einkäufe aller Märkte in Deutschland zuständig ist, gibt es solche Mitarbeiter-Blöcke. Hier setze man auch verstärkt auf Arbeit von Zuhause aus.

Insgesamt 4200 Menschen arbeiten im Saarland in den Globus-Einkaufsmärkten, die Koordination mit eingerechnet. Für sie hat Lang ein großes Lob: „Ich bin stolz auf unsere Mitarbeiter. Was diese in diesen Tagen leisten, das verdient größten Respekt.“

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