Rund um den Schaumberg

Tholey · Der Schaumberg gilt als Hausberg des Saarlandes. Bereits in antiken Zeiten siedelten hier Menschen. Der Historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes beschäftigt sich mit dessen kulturhistorischer Vergangenheit. Auch betreut der Verein das Museum Theulegium.

 Mitglieder des Vereins bei einer der Exkursionen zu geschichtsträchtigen Orten der Umgebung – hier am ehemaligen Kloster Offenbach am Glan. Foto: Niko Leiß

Mitglieder des Vereins bei einer der Exkursionen zu geschichtsträchtigen Orten der Umgebung – hier am ehemaligen Kloster Offenbach am Glan. Foto: Niko Leiß

Foto: Niko Leiß

Der Schaumberg ist eine weithin sichtbare Landmarke. Bereits Kelten und Römer siedelten hier und haben reichhaltige Spuren hinterlassen. Die Erforschung und Aufarbeitung dieses Erbes hat sich der 2002 gegründete Historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes Tholey zur Aufgabe gemacht.

Aber nicht nur auf den antiken Spuren liegt das Augenmerk des Vereins. Auch die Geschichte der Abtei Tholey , die mit dem Testament des fränkischen Adligen Adalgisel Grimo von 634 als ältestes urkundlich genanntes Kloster auf deutschem Boden gilt, bildet einen Forschungsschwerpunkt. Bis zu seiner Aufhebung im Zuge der französischen Revolution 1794 war es der religiös-kulturelle Mittelpunkt der Schaumbergregion.

Greifbar wird dies im Museum Theulegium in Tholey , das der Verein eingerichtet hat. "Das Museum am Marktplatz zeigt eine umfangreiche Sammlung von bemerkenswerten Exponaten von der keltischen Epoche über die Römerzeit und das Mittelalter bis in die Neuzeit sowie zur Geschichte der Abtei Tholey . Im Untergeschoss des ehemaligen Amtsgerichtsgebäudes kann man das historische Kantonsgefängnis besichtigen und erhält Informationen zu bedeutenden Personen der Ortsgeschichte", erklärt der Vereinsvorsitzende Niko Leiß. Aber auch die Archivforschung ist ein wichtiger Bestandteil der Vereinsarbeit. Da die Schaumburg für mehrere Jahrhunderte Verwaltungssitz des gleichnamigen lothringischen Amtes war, gibt es zahlreiche Überlieferungen, die auf Archive in Koblenz, Saarbrücken, Trier, Speyer, Nancy, Metz und Paris verstreut sind. "Da gibt es noch viel Arbeit und manchen Schatz zu heben", so Leiß.

Außerdem widmet sich der Verein der genealogischen Forschung und der Untersuchung von regionalen Baudenkmälern.

Die Ergebnisse werden in Führungen, Vorträgen und Publikationen der Öffentlichkeit nahe gebracht. Der Schaumberg ist eben nicht nur in topografischer, sondern auch in kulturhistorischer Hinsicht eine Landmarke.

Zum Thema:

Auf einen Blick Der dritte Tag des St. Wendeler Landes am Sonntag, 30. Oktober, ab 11 Uhr in der Bosener Mühle am Bostalsee steht unter dem Motto "Persönlichkeiten aus dem St. Wendeler Land". Präsentationen, Vorträge und Darbietungen behandeln Personen, die für die Region von Bedeutung sind oder waren. Diskussionsrunden widmen sich den Heimatkundevereinen. Der Eintritt ist frei. red

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