Symposium erinnert an Jüdische Deutsche im Saarland

Otzenhausen. Auch im Landkreis St. Wendel blühte das jüdische Leben - bis zu dem Zeitpunkt, als die Nationalsozialisten die Macht an der Saar ergriffen. 1933 zählten der Kreis und die Stadt 136 jüdische Deutsche. Sie engagierten sich wie viele christliche Bürger im gesellschaftlichen Leben, beispielsweise in Chören oder in der regionalen Wirtschaft

Otzenhausen. Auch im Landkreis St. Wendel blühte das jüdische Leben - bis zu dem Zeitpunkt, als die Nationalsozialisten die Macht an der Saar ergriffen. 1933 zählten der Kreis und die Stadt 136 jüdische Deutsche. Sie engagierten sich wie viele christliche Bürger im gesellschaftlichen Leben, beispielsweise in Chören oder in der regionalen Wirtschaft. Spätestens nach der Saar-Abstimmung vom 13. Januar 1935 verließen viele Juden ihre Heimat, das St. Wendeler Land. Sie mussten zumeist unter Wert ihre Häuser und Geschäfte hergeben und flohen. Die, die bleiben wollten, wurden am 20. Oktober 140 deportiert, erst nach Südfrankreich, dann in die osteuropäischen Vernichtungslager. Heute gibt es in der Region kaum noch Erinnerung an die jüdische Kultur im Saarland. Gleiches gilt für die St. Wendeler Synagoge, die am 10. November 1938 in Flammen aufging und kurz darauf abgerissen wurde. Um eine neue Erinnerungskultur zu beginnen, bietet der Landkreis das Symposium "Jüdische Deutsche im Saarland - Umgang mit der Erinnerung" an. In Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) in Dudweiler und dem St. Wendeler Adolf-Bender-Zentrum (ABZ) findet es am Freitag, 4. Dezember, statt. Veranstaltungsort ist die Europäische Akademie in Otzenhausen. Zwischen neun und 16 Uhr folgen unter anderem Referate über die jüdischen Deutschen in St. Wendel und über deren Verfolgung durch die Nazis. Dabei gehen die Referenten auch auf Einzelschicksale ein. An diesem kostenlosen Symposium mit Mittagessen kann jeder Interessierte teilnehmen. hgnAnmeldung beim Landkreis St. Wendel, Mommstraße 21 - 31, 66606 St. Wendel, Harry Hauch, Leiter Dezernat Bildung, Kultur und Ehrenamt, Tel. (0 68 51) 93 05 20, Fax (0 68 51) 93 05 33, E-Mail h.hauch@lkwnd.de

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