Vielfalt der Kulturen respektieren - Ex-Bundespräsident Wulff war beim Fest zu Ehren von CDU-Politiker Hans Ley zu Gast

St Wendel · 800 Gäste feierten am Samstag in Bliesen ein Fest der Begegnung und würdigten das 25-jährige Engagement von Hans Ley als CDU-Kreisvorsitzender. Unter den Gästen auch Ex-Bundespräsident Christian Wulff.

Stärkung: Der künftige Innenminister Klaus Bouillon serviert Christian Wulff (rechts) und Hans Ley Würstchen und Pommes. Fotos: B&K

Stärkung: Der künftige Innenminister Klaus Bouillon serviert Christian Wulff (rechts) und Hans Ley Würstchen und Pommes. Fotos: B&K

 Viel Applaus gab es für die Sängerin Nicole nach ihrem Auftritt beim Fest der Begegnung.

Viel Applaus gab es für die Sängerin Nicole nach ihrem Auftritt beim Fest der Begegnung.

Bürgermeister Klaus Bouillon serviert dem ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff und Landtagspräsident Hans Ley selbst gebratene Würstchen und Pommes. Ex-Ministerpräsident Peter Müller erzählt Anekdoten aus den gemeinsamen Jahren mit Ley. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer lobt Leys Arbeit: "Du bist ein Stück Geschichte der CDU Saar." Nicole singt, die Nimmermüden spielen. 800 Gäste sind am Samstagabend in die Bliesener Kulturhalle zum Fest der Begegnung gekommen, um einen Mann zu ehren: Hans Ley . Ley hatte kurz zuvor beim Kreisparteitag der CDU nach 25 Jahren den Vorsitz abgegeben. Auch aus gesundheitlichen Gründen. Denn der 60-Jährige ist unheilbar an Krebs erkrankt. Den Kreisvorsitz der CDU gebe er ab, auch um sich ganz auf seine Arbeit als Landtagspräsident zu konzentrieren. Im SZ-Gespräch unterstreicht er: "Ich werde mein Amt als Landtagspräsident weiter voll wahrnehmen. Jeden Tag."

Neuer CDU-Kreisvorsitzender wird übrigens mit 186 von 187 Delegiertenstimmen der Nohfelder Bürgermeister Andreas Veit .

Im Anschluss an den Parteitag hatte Hans Ley zahlreiche Mitstreiter zum Fest der Begegnung eingeladen. Auch Ex-Bundespräsident Christian Wulff , ein Freund von Ley seit Junge Union-Tagen. Ley sei einer der wenigen gewesen, die immer zu ihm gestanden haben, sagte Wulff. Und hielt so auch gerne die Festrede zum Thema "2014 - was ist gut für Deutschland?".

Frieden, Arbeit und mehr Einfühlungsvermögen. Das wünscht sich Wulff für sein Land. Den Frieden zu erhalten, das sei das zentralste Anliegen, das die deutsche Politik haben müsse. Bei bald acht Milliarden Menschen sei Europa in Gefahr, vom Subjekt der Weltpolitik zum Objekt der Weltpolitik zu werden. Es sei wichtig, die Vielfalt der Kulturen zu respektieren. Synagogen, Moscheen und christliche Kirchen könnten ohne Weiteres nebeneinander existieren. Wulff: "Vielfalt ist anstrengender als Einfalt, aber wer will schon einfältig sein?"

Dabei ging Wulff auch auf seine viel diskutierte Aussage ein, der Islam gehöre zu Deutschland: "Ja, der Islam gehört zu Deutschland, aber das Christentum gehört auch zur Türkei ." Ohnehin misst er der Türkei eine ganz besondere Bedeutung zu, gerade für Deutschland. Die Türkei könnte eine Mittlerrolle zwischen Morgenland und Abendland einnehmen und damit beispielhaft sein für andere muslimische Länder. Was die Arbeit angeht, so sei eine negative Eigenschaft der Deutschen auch ein Pluspunkt: die Unzufriedenheit. Das Streben nach Perfektion zeichne die deutsche Wirtschaft aus. Und den Mittelstand. Langfristig und nachhaltig mit den Beschäftigten arbeiten - das sei die große Stärke.

Eine weitere Säule: das Ehrenamt. Das sieht Wulff in Gefahr. Das Gemeinwesen lebe aber davon, dass sich andere engagieren. Das gelte auch in der Politik, sagt Wulff: "Die Demokratie braucht Demokraten." Dabei nimmt er auch die Medien in die Pflicht. Er fordert, Politik und Privates zu trennen und beim Urteilen mehr Einfühlungsvermögen zu zeigen.

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