Gewaltige Stimmen in großer Show

St. Wendel · „Die Nacht der Operette“, die am Mittwoch, 12. November, 20 Uhr, im St. Wendeler Saalbau auf dem Programm steht, bietet einen Querschnitt der Operette aus den vergangenen 150 Jahren. Mit dabei ist auch der Tenor Nils Schwarzenberg. Mit ihm unterhielt sich SZ-Redakteurin Melanie Mai.

Sie kommen mit der "Nacht der Operette " nach St. Wendel. Was erwartet die Besucher?

Unsere Besucher erwartet ein zweistündiges Feuerwerk der Operette . Alte, beliebte und berühmte Melodien, modern und spritzig verpackt, in eine große Show. Gewaltige Stimmen, die von einem hervorragenden Orchester getragen werden, gemischt mit rasanten Tanzeinlagen. Alles in allem, ein Musikgenuss der besonderen Art. Es ist sicher für jeden Operettenfan etwas mit dabei.

Haben Sie selbst eine Lieblings-Operette und ein Lieblingslied?

Schwarzenberg : Mein persönliches Lieblingslied ist "Was kann der Siegesmund dafür, dass er so schön ist" aus der Operette "Im weißen Rössl". Diese Operette liebe ich sehr.

Es gab eine Zeit, da war die Operette sehr populär. Mittlerweile scheinen Musicals ihr den Rang abgelaufen zu haben. Wo liegt überhaupt der Unterschied?

Schwarzenberg : Für mich ist das Musical eine große Unterhaltungsbranche, die ständig wächst und sich entwickelt. Viele junge Menschen zieht es gerade darum in die Musicaltheater. Leichte Unterhaltung, poppige Klänge und schillernde Kostüme. Die klassische Operette wirkt auf junge Leute oft alt und unmodern. Dennoch sind beide Genres sich doch so ähnlich. Durch Gesang , Schauspiel und Tanz werden Geschichten erzählt und gelebt. Geschichten, die uns berühren und bewegen. Beides soll uns helfen, den Alltag mal hinter sich zu lassen und einfach mal abzuschalten. Die Unterschiede beider Bereiche liegen ganz klar in der Art des Singens. Wird beim Musical eine eher amerikanisch-poppig klingende Stimme benötigt, die zusätzlich durch Mikrofone verstärkt wird, braucht man in der Operette ganz klar eine schöne klassische Stimme, die auch ohne große Verstärkung den Saal füllt. Auch die Orchestrierung ist bei der Operette oft sehr viel stärker als bei einem Musical .

Warum haben Sie sich entschieden, ausgerechnet Operetten zu singen? Was macht den Reiz aus?

Schwarzenberg : Ich bin studierter Musicaldarsteller und studiere nebenbei Klassik in Wien. Bisher habe ich unter anderem in Musicals gespielt wie "Das Phantom der Oper ." Mein Stimmenmaterial erlaubt es mir einfach, beides zu singen. Mit der poppigen Musicalstimme singe ich Musicals und Pop und mit meiner klassischen Stimme eben Operette und Oper. Für mich ist Gesang mein Leben. Meine Lieder sind Geschichten, die ich dem Publikum erzählen möchte. Der Reiz an der Operette ist es, meine große, klassische Stimme auszuprobieren und zu entwickeln. Ein klarer Weg: Erst Musical , dann Operette und später die Oper. Musik ist für mich ein großer Kuchen, und ich möchte von jedem Stück mal probieren.

Operette , da denkt man zwangsläufig an Wien. Aber Sie kommen nach St. Wendel. Was verbinden Sie mit St. Wendel, mit dem Saarland?

Schwarzenberg : Ich habe das Glück, in der Vergangenheit schon oft im Saarland gastiert zu haben und ich fühle mich hier immer sehr wohl. Ich mag besonders die offene und herzliche Art der Saarländer. In St. Wendel selber, das ja nach dem heiligen Wendelin benannt ist, darf ich nun erstmals gastieren und freue mich schon sehr, auf die vielen herzlichen Besucher in unserer Show und wünsche Ihnen jetzt schon viel Spaß und Musik im Herzen.

Karten im Vorverkauf ab 34,90 Euro inklusive aller Gebühren (erhöhte Abendkassenpreise) in St. Wendel bei Klein Buch und Papier, am Infopunkt im Globus und Wochenspiegel.

ticket-regional.de

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Zur PersonNils Schwarzenberg kommt aus Buchholz (Nordheide). Er studierte Gesang , Schauspiel und Tanz an der Hamburg School of Entertainment und der European Musical Academy. Zusätzlich absolvierte er verschiedene Fortbildungen in den Bereichen Atem, Stimme und Gesangspädagogik. In Wien lässt er sich von Susan Rigvava-Dumas für die Oper und Operette ausbilden. Diverse Konzert- und Musicalprojekte führten ihn quer durch Europa und 2006 bis nach China, wo er als Solist bei der Eröffnung des "German Center" in Shanghai engagiert war. 2007 war Nils als Solist in der Revue "Musik liegt in der Luft" auf Deutschlandtournee verpflichtet. 2008 gab er an der Seite von Deborah Sasson und Gunther Emmerlich in "Die Zauberflöte" in der Rolle des Monostatos sein Operndebüt. Parallel zu seiner Bühnentätigkeit ist das Multitalent als Gesangslehrer tätig. Er gastiert regelmäßig auf Kreuzfahrtschiffen wie der MS Europa und gibt dort Workshops und Konzerte. Seit 2007 spielt er den exaltierten Operndirektoren Monsieur Moncharmin, in "Das Phantom der Oper " und tourte damit bereits durch Deutschland, Österreich, Luxemburg, Schweiz, Südtirol und Belgien. 2014 ist er als Solist in "Die Nacht der Operette " zu erleben. Aktuell steht der Entertainer mit seinem neuen Soloprogramm "Königin der Nacht - Das Leben einer Diva" als alternde Kammersängerin Beatrice von Hagen auf der Bühne. red

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