Konzert in St. Wendel Radetzky-Marsch erklang zum Abschluss

St. Wendel · Neujahrskonzer mit dem Homburger Sinfonieorchester in St.Wendel war ausverkauft. Strauß dominierte.

 Jonathan Kaell dirigierte das Orchester mit viel Schwung.

Jonathan Kaell dirigierte das Orchester mit viel Schwung.

Foto: B&K/Bonenberger/

Ausverkauft war das Neujahrskonzert des Homburger Sinfonieorchesters im ausverkauften St. Wendeler Saalbau. Zum Thema „Esprit und Leidenschaft“ hatte Dirigent Jonathan Kaell eine Folge unterhaltsamer Opern-, Operetten- und Tanzmusik zusammengestellt, die den Zuhörern wie auch offensichtlich den Ausführenden großes Vergnügen bereitete.

Johann Strauß (Sohn) hatte mit der Ouverture zu „Eine Nacht in Venedig“, dem Walzer „An der schönen blauen Donau“ und einem „Spanischen Marsch“ (der dem Komponisten sogar einen spanischen Orden einbrachte) einen gewissen Vorrang unter den Darbietungen. Der Name seiner „Schnellpost-Polka“, die fast ein Galopp ist, ist nicht zweifelsfrei geklärt, wie Dirigent Kaell als versierter Conferencier in seinen allgemein äußerst hilfreichen Erläuterungen ausführte. Klar und überzeugend war jedoch das muntere Tempo.

Die Streicher gefielen sehr bei der Polonaise aus Tschaikowskis „Eugen Onegin“ und der Ouverture zur Operette „Ein Morgen, ein Mittag und ein Abend in Wien“ (Franz von Suppé; ein Sonderlob gilt dabei dem Solo-Violoncello). Großen Beifall für ihr virtuoses und sensibles Spiel durfte die dreizehnjährige Geigerin Marie Joselle Hendel nach einem Satz aus einem Konzert von Henryk Wieniawski ernten. Mit „Pirates of the Caribbean“ („Fluch der Karibik“) war auch zeitgenossische Filmmusik des Rheinländers Klaus Badelt vertreten; gerade hier wussten sich die Bläser effektvoll zu inszenieren.

Die Gesangssolisten des Programms kamen vom Nationaltheater Mannheim: Der Tenor Christopher Diffey glänzte mit kraftvoller Höhe in Arien aus Adolphe Adams „Postillon von Lonjumeau“ und Charles Gounods „Romeo et Juliette“. Die ausdrucksstarke Sopranistin Nelly Palmer brachte außer diesem Werk auch Anton Dvořaks romantisches „Lied an den Mond“ aus „Rusalka“ mit. Dabei erfreute die begleitende Harfenistin Augen und Ohren.

 Tenor Joshua Whitener  war einer der Solisten.

Tenor Joshua Whitener  war einer der Solisten.

Foto: B&K/Bonenberger/

Das Orchester beendete die unnachgiebig erklatschten Zugaben nach bester Wiener Tradition mit dem Radetzky-Marsch von Vater Johann Strauß.

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