Karussells drehen sich seit Samstag

St Wendel · Die Wendelskirmes ist dieses Wochenende gestartet. Rasante Fahrgeschäfte wie wilde Maus und Berg- und Talbahn warten ebenso auf Besucher wie zahlreiche Buden und Imbissstände. Für die Schausteller war es ein gelungener Auftakt.

 Ein Lichtermeer: So präsentierte sich die Wendelskirmes am Samstagabend. Fotos: Bonenberger & Klos

Ein Lichtermeer: So präsentierte sich die Wendelskirmes am Samstagabend. Fotos: Bonenberger & Klos

Wenn es dunkel wird und die vielen Lichter der Karussells blinken, ist es auf der Kirmes besonders stimmungsvoll. Das scheint sich auch der St. Wendeler Kirmesgänger zu denken und ließ sich deshalb am Samstag etwas mehr Zeit, bevor es auf den Rummel ging. Von 20 Uhr bis in die Nacht hinein spielte die Band Teamwork bekannte Hits aus Rock, Pop und Soul im Festzelt, das vom FC 1910 St. Wendel organisiert wird. Mit dem Einstand in die einwöchige Kirmes zeigten sich die Schausteller zufrieden.

Dazu trug auch der Sonntag bei. Das sonnige Herbstwetter lockte am Nachmittag zahlreiche Familien auf den Festplatz Bosenbach . Dort sausten bunte Fahrzeuge über die hügelige Bahn des Kinderkarussells "Fantasia" von Paul Roos. Der 79-Jährige aus Niederlinxweiler kennt das Kirmestreiben seit etlichen Jahrzehnten, war schon als Kind Teil des Schaustellertrosses. An 50 Wochenenden im Jahr sei er unterwegs. Er stellt fest, dass der Besuch zurückgeht: "Heute kommen weniger Leute zu meinen Fahrgeschäften." Das Geld sitze nicht mehr so locker. Auf der anderen Seite stehen steigende Kosten für die Instandhaltung und immer höhere Auflagen. Das schlägt sich im Preis für einen Karussellritt nieder. "Vor gut 20 Jahren kostete eine Fahrt noch 50 Pfennig", sagte Roos nach kurzem Überlegen. Heute sind es zwei Euro. Einiges lässt sich sparen, wenn gleich mehrere Karten gekauft werden.

Überangebot an Festen

Auch für die Getränkestände wird die Luft dünner. Das Ehepaar Roie ist mit ihrer Cocktailbar auf vielen Rummeln und Volksfesten unterwegs. "Am Wochenende läuft es noch ganz gut", sagte Dominik Roie. Die Woche über sehe es mau aus. Das sei aber laut seiner Ehefrau Nicole nicht nur in St. Wendel so: "Auch in Frankfurt, wo wir auf großen Festen sind, verkaufen wir mittlerweile weniger."

Vom Schießstand übers Entenfischen, auch wenn der Auftakt der St. Wendeler Kirmes wegen des guten Wetters zufriedenstellend gelaufen ist, ist der Tenor der Schausteller, dass es über die Jahre ruhiger geworden ist. Ein Grund wurde immer wieder genannt: Statt wenigen großen Events gibt es immer mehr kleine Feste in Stadt und Kreis - die Leute haben aber nicht mehr Geld zum Ausgeben. Was gut für die Vielfalt ist, ist schlecht für die Kirmes-Schausteller.

 Hinauf in den abendlichen Himmel geht es für diese drei Kirmes-Fans.

Hinauf in den abendlichen Himmel geht es für diese drei Kirmes-Fans.

 Neben den Karussells dürfen auf der Kirmes auch die bunten Ballon-Figuren nicht fehlen.

Neben den Karussells dürfen auf der Kirmes auch die bunten Ballon-Figuren nicht fehlen.

Zum Thema:

Auf einen BlickDie Wendelskirmes mit Fahrgeschäften, Buden und Zeltprogramm auf dem Festplatz Bosenbach in St. Wendel dauert noch bis Sonntag, 26. Oktober. Am Mittwoch, 22. Oktober, findet ab 15 Uhr das Kinderfest der Schausteller statt. Am Donnerstag, 23. Oktober, ruht die Kirmes für einen Tag. Zum Abschluss am Sonntag, 26. Oktober, zündet um 20.30 Uhr ein Feuerwerk der Schausteller. red

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